Gute Laune bei Aue-Coach Dotchev: "Eine komplette Mannschaftsleistung"
Aue - Das ist der Pavel Dotchev (58), wie man ihn eigentlich beim FC Erzgebirge kennt: Gut gelaunt, gesprächig, auch mal in die Tiefe gehend und ein Lächeln auf den Lippen stellte sich der 58-jährige FCE-Coach nach dem 2:0 (1:0) über den VfB Lübeck den Fragen der Journalisten.
"Das war eine komplette Mannschaftsleistung. Jeder hat sich eingebracht", frohlockte Dotchev.
Der Platzverweis gegen Korbinian Burger (28) wegen einer Notbremse an Robin Velasco (21) war für ihn zwar ärgerlich, nicht unbedingt nur der Beurteilung des Zweikampfes wegen, sondern mehr, weil es ihm für Burger leidtat.
"'Korbi' sperrt seinen Gegenspieler nicht absichtlich, sondern der lässt sich mehr fallen. Das war eine 50:50-Situation, die ich laufen lassen würde", sagte Dotchev, der unter der Woche im Training selbst solche Szenen bewerten muss.
Nun, Referee Max Burda (34) entschied anders und schickte Burger nach 57 Minuten vom Platz. Schon in Sandhausen (0:1) haderten die Veilchen mit den Entscheidungen der Unparteiischen. Immerhin: Aue führte diesmal bereits durch den Treffer von Marcel Bär (31, 14.), den Mirnes Pepic (28) und Kilian Jakob (26) hervorragend eingeleitet hatten.
"Es hätte eine spielentscheidende Szene sein können ...", holte Dotchev aus. War sie aber nicht, weil sich seine Elf nicht etwa hinten einigelte, sondern gegen offensivere Gäste noch stärker auf Umschaltmomente setzte, für die Sean Seitz (21) in die Partie kam.
Jakob statt Seitz in der Startelf bei Aue
Der wieselflinke Außenbahnspieler hatte selbst zwei gute Abschlüsse und holte kurz vor Ende der regulären Spielzeit den Elfmeter zum 2:0 von Pepic (90.) heraus.
"Ich fand, dass die Mannschaft allgemein in Unterzahl gut zusammengerückt ist. Das unterstreicht den Teamgeist", betonte Seitz, der nicht umhinkam, die Frage zu beantworten, ob es ihn nicht grämte, dass Dotchev ihn nicht in die Startelf berief, nachdem Marvin Stefaniak (28) wegen der fünften Gelben Karte fehlte.
"Ich wollte, wenn ich hereinkomme, einfach zeigen, was ich kann", zeigte Youngster Seitz die passende Reaktion. Sehr zur Freude von Dotchev: "Ich habe tags zuvor, noch vor Bekanntgabe der Startelf, mit Sean gesprochen und ihm erklärt, was Sache ist. Er zieht gerne nach innen, während Kilian Jakob bis zur Grundlinie geht. Das war auch die Idee, wieso 'Kili' begann, weil wir viel über die Außen gehen wollten."
Beides waren letztlich richtige Entscheidungen, alldieweil wichtige Elemente, die zum zweiten Heimsieg in Folge führten.
Titelfoto: Picture Point/Sven Sonntag (2)