Gellende Pfiffe gegen Aue-Spieler Stefaniak beim Sachsenderby: "Es ist so, wie es ist"

Aue - Wenn Dynamo Dresden im Sachsenderby gegen den FC Erzgebirge Aue 2:1 (1:1) führt und fast das ganze Rudolf-Harbig-Stadion zu einem gellenden Pfeifkonzert ansetzt, kann man schon fast erahnen, wen es traf. Nein, nicht den Schiri und auch nicht Martin Männel (36). Es war Marvin Stefaniak (29), der zur 67. Minute hineinkam, um den Bock für die Veilchen noch umzustoßen.

Aue-Kicker Marvin Stefaniak (29, l.), hier gegen Dominik Kother (24), sprach von einem ausgeglichenen Spiel.
Aue-Kicker Marvin Stefaniak (29, l.), hier gegen Dominik Kother (24), sprach von einem ausgeglichenen Spiel.  © picture point/Sven Sonntag

Kein neues Gefühl für den Ex-Dynamo, der am morgigen Montag seinen 30. Geburtstag feiert, aber eine Atmosphäre, die nicht ganz spurlos an ihm vorüberging, wie ihm in der Mixed-Zone anzumerken war.

"Bitte die nächste Frage. Ist nicht böse gemeint, aber was soll ich dazu sagen? Es ist so, wie es ist. Fertig!", wollte Stefaniak das leidige Thema gerne fix abräumen und zum Wesentlichen übergehen.

Aue verlor ein Derby, dass es nicht verlieren muss. Auf die frühe Führung von Christoph Daferner (2.) und Dynamos Drangphase antwortete Aue mit einem tiefen Ball auf Omar Sijaric (13.), der vom zögerlichen Herauslaufen von Keeper Tim Schreiber profitierte.

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"Ich glaube, es war ausgeglichen, ging gut hin und her. Dynamo war in den Anfangsminuten stark, aber wir kamen zurück. Man kann mit einem Unentschieden nach Hause fahren und keiner darf darüber klagen", resümierte Stefaniak.

Martin Männel parierte den Handelfer von Daferner bockstark, auf der Gegenseite scheiterte Marcel Bär nach einer Stunde am Querbalken. In die stärkste Phase der Gäste hinein traf Dominik Kother (63.) und entschied das Derby knapp zu Gunsten der Dynamos.

Knapp auch deswegen, weil Aue bis zuletzt auf den Ausgleich drängte, was nicht zuletzt daran lag, dass die Bank nach der Rückkehr zahlreicher Ausfälle breiter geworden ist. Dazu zählte auch Stefaniak.

Aue-Sportchef Heidrich über Stefaniak: "Wir wissen, was wir an ihm haben"

TAG24 fragte bei Aue-Sportchef Matthias Heidrich (47) nach: Wie sieht es mit einer Verlängerung bei Marvin Stefaniak aus?
TAG24 fragte bei Aue-Sportchef Matthias Heidrich (47) nach: Wie sieht es mit einer Verlängerung bei Marvin Stefaniak aus?  © Picture Point/Gabor Krieg

"Wir hatten viel Scheiße am Fuß, durch die Ausfälle. Jetzt konnten wir wieder viele bringen. Man muss aber auch sehen, dass viele von uns Atemwegserkrankungen hatten. Ich bin seit anderthalb Wochen am Comeback. Das hängt drin. Der Trainer hat mich gefragt, wie ich mich fühle und da musste ich auch so ehrlich zu mir selbst sein, dass es nur 50 bis 60 Prozent sind", gibt Stefaniak zu bedenken.

Er wolle unter der Woche wieder etwas mehr bei der Kondition herausholen, sodass es vielleicht gegen Aachen etwas mit der Startelf wird. Das wäre wichtig für Aue. Dass man große Stücke auf ihn hält, unterstrich auch Sportchef Matthias Heidrich (47) nochmals, als TAG24 zwecks Verlängerung des auslaufenden Vertrags nachhakte.

"Wir wissen, was wir an ihm haben und er kennt unsere Wertschätzung. Marvins Vertrag besitzt deshalb auch eine Option auf Verlängerung, bei einer bestimmten Anzahl an Einsätzen, die er als Leistungsträger erreichen wird."

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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