Gäste monieren schlechten Rasen in Aue, Härtel: "Im Erzgebirge gibt es auch mal Frost"
Aue - Schlecht präparierter Rasen im Erzgebirgsstadion? Diese verdeckt geäußerte Kritik des VfL-Trainers Marco Antwerpen (53) wollte Jens Härtel (55) nicht gelten lassen.

Bevor er auf der Pressekonferenz nach dem 0:0 gegen Osnabrück seine Sicht der Dinge schilderte, ging der neue Veilchen-Coach auf den leisen Vorwurf seines Gegenübers ein und entkräftete ihn.
Antwerpen hatte in seinem Statement moniert: "Was mich ein bisschen gewundert hat, war, dass der Platz sehr, sehr trocken war, sodass ein schnelles Spiel nicht möglich war. Da war kein Wasser drauf. Ich weiß nicht, woran das lag."
Tatsächlich hatte der sonst saftig grüne Rasen bei der Draufsicht einige gelbgrüne Stellen. Allerdings sei erwähnt, dass wir uns mitten im Winter befinden und das Erzgebirgsstadion seinen Namen nicht umsonst besitzt.
Das Erzgebirge ist ein Mittelgebirge und Aue-Bad Schlema liegt mit 360 Metern über dem Meeresspiegel rund 300 Meter (!) höher als Osnabrück auf dem "flachen" Land.
Letzte Woche haderten die Veilchen in Hannover

Am Spieltag herrschten zwar 15 Grad Celsius, eine Woche zuvor dagegen noch ein Tagestiefstwert von minus 4 Grad. Und dort setzte Härtel bei der simplen Erklärung an, wieso der Rasen nicht derart präpariert war, wie zu Jahreszeiten außerhalb der Frostperiode.
"Um das mal aufzuklären: Wir haben natürlich selbst nachgefragt, aber im Erzgebirge gibt es auch mal Frost. Das Wasser wurde abgelassen, sonst platzen die Rohre. Mit den Bedingungen waren wir auch nicht zu 100 Prozent zufrieden, aber das zur Aufklärung", so Härtel.
Letzte Woche waren es die Veilchen, die mit den Platzbedingungen im Nebel von Hannover haderten. Das Geläuf im Eilenriedestadion war tief und seifig. Es ist eben Winter. Da ist der Rasen kein Teppich.
Und im Lößnitztal hieß es zu der Jahreszeit schon immer: "Ob Sonne oder Schnee, wir stehen zur BSG!" Eben das gern zitierte "Wismut-Wetter". Damit tun sich seit jeher auch die Gegner schwer.
Titelfoto: Bildmontage: PICTURE POINT / Gabor Krieg, Frank Kruczynski