FC Erzgebirge Aue verliert zwei Punkte bei Skandal-Spiel in Duisburg
Duisburg - Der letzte Auswärtsauftritt des FC Erzgebirge Aue der Saison bei Absteiger Duisburg endete am Sonntag mit einem Skandal.
Nach 83 Minuten stürmten beim Stand von 2:2 etwa 100 vermummte MSV-Hools den Innenraum, warfen Pyros, Rauchbomben und andere Gegenstände auf Personen, griffen Sicherheitsleute an. Eine Schande. Nach über eine Stunde ging es weiter, am Spielstand änderte sich nichts mehr.
Die Duisburger Idioten, Fans sind das nicht, nutzten ein letztes Mal die deutschlandweite Bühne, um ihrem Schwachsinn freien Lauf zu lassen. Sie traten auf alles ein, was nicht niet- und nagelfest war. Ordner und Polizisten bekamen Tritte.
Die Werbebande neben dem Tor wurde komplett demoliert. Die Polizei drängte mit Tränengas die Meute zurück in den Block. Nach gut 20 Minuten des Wütens gab der Stadionsprecher durch, dass sich alle Verletzte auf dem Vorplatz einfinden sollen.
Polizei, Schiedsrichter-Beobachter, Schiedsrichter, Vertreter der Stadiongesellschaft und Verantwortliche des MSV trafen sich in den Katakomben und berieten über einen Abbruch. Duisburg Interimstrainer Uwe Schubert trat vor den Block, um die Stimmung zu beruhigen. Es war eine unfassbar aufgeladene Stimmung.
"Ich habe Verständnis für den Frust der Fans. Aber Gewalt geht nicht. Ich bin unfassbar traurig", hatte Schubert Tränen in den Augen. Nach 1:06 Stunde ging die Partie in ihre letzten sieben Minuten.
Stimmung von Anfang an unruhig
Die Stimmung im Stadion war von Beginn an nicht so, wie sie sein soll. Es war unruhig, es lag etwas in der Luft. "Es war echt komisch, selbst als gegnerische Mannschaft", sagte Aues Sportchef Matthias Heidrich zur Pause.
Da führte Aue durch ein fein herausgespieltes Tor von Sean Seitz (43.) mit 1:0. Nach dem kalten Pausentee, es war ordentlich heiß auf dem Rasen, luden sich beide in einem nun munteren Spiel gegenseitig zum Toreschießen ein. Duisburg sagte zweimal danke, Aue einmal.
Nach Vorlage von Tim Köther traf der völlig blanke Esswein (57.) zum 1:1, vier Minuten später zirkelte Marvin Stefaniak einen Freistoß aus 17 Metern herrlich ins lange Eck. Der FCE führte wieder - 2:1. Aber nicht lange. Erik Majetschak soll Niklas Kölle im 16er gefoult haben. Ahmet Enging war es egal, er verlud Martin Männel - 2:2 (64.). 20 Minuten später begann das Chaos.
Übrigens und sehr lobenswert: Die 300 mitgereisten Auer Fans verhielten sich vorbildlich, es gab keine Häme weder mit Bannern noch mit Gesängen gegenüber dem Absteiger.
Statistik zum Spiel MSV Duisburg gegen den FC Erzgebirge Aue
MSV Duisburg - Erzgebirge Aue 2:2 (0:1)
MSV Duisburg: Braune - Senger, Knoll (68. Bakalorz), Fleckstein - Engin, Köther - Zenga (84. R. Müller), Michelbrink (84. Castaneda) - Pledl (14. Esswein), N. Kölle - Inanoglu (46. Pusch)
Erzgebirge Aue: Männel - Danhof, Majetschak, Vukancic, Jakob - Pepic (88. Schwirten), Schikora - Meuer (71. Max. Thiel), Taschtschi, Stefaniak (88. Hetzsch) - Seitz (71. Sijaric)
Schiedsrichter: Assad Nouhoum (Fürstenfeldbruck)
Zuschauer: 11.508
Tore: 0:1 Seitz (44.), 1:1 Esswein (57.), 1:2 Stefaniak (61.), 2:2 Engin (64./Foulelfmeter)
Gelbe Karten: Knoll (5) / Meuer (4), Seitz (6)
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag