Für Baumgart ist nach fünf Jahren in Aue Schluss: "Ich habe jede einzelne Sekunde genossen"
Aue - Es gibt mit Sicherheit bessere Gelegenheiten, um sich nach fünfjähriger Vereinszugehörigkeit vom FC Erzgebirge Aue zu verabschieden, als mit einem Kurzeinsatz beim 0:3 gegen den FC Ingolstadt. Doch mehr ist Tom Baumgart (25) am vergangenen Wochenende nicht vergönnt gewesen. Mit dem 25-Jährigen verlässt einer der Dienstältesten die Veilchen.
"Es geht eine lange, schöne Zeit, mit vielen Höhen und Tiefen, aber trotzdem immer wieder schönen Momenten zu Ende. Ich habe jede einzelne Sekunde genossen, auch heute nochmal auf dem Feld zu stehen", sagte Baumgart nach seinem letzten Heimspiel im lila-weißen Jersey.
Der offensive Außenbahnspieler war in der 74. Minute für Tim Danhof in die Partie gekommen, die zu diesem Zeitpunkt längst gelaufen war. Für Baumgart war es der 15. Drittliga-Einsatz in dieser Saison, der neunte als Einwechsler. Die Saison, sie war ein bisschen ein Spiegelbild seiner Auer Zeit.
"Tom hat sein großes Talent und sein fußballerisches Können in der 3. Liga deutlich gezeigt und kann hier bei uns den nächsten Schritt in seiner noch jungen Karriere angehen", sagte Ex-Präsident Helge Leonhardt (64) einst bei Baumgarts Verpflichtung. Im Sommer 2018 hatte ihn Aue vom Chemnitzer FC, der gerade aus der 3. Liga abgestiegen war, verpflichtet.
Als damals 20-Jähriger hatte Baumgart mit sechs Toren in 27 Drittligapartien auf sich aufmerksam gemacht und der Zweitligist schlug zu.
In fünf Jahren nur drei Tore von Baumgart
Der Durchbruch sollte dem talentierten Offensivspieler nicht gelingen. Bei 65 Zweitliga-Partien (drei Tore) war ihm 40-mal die Rolle als Joker beschieden.
In dieser Saison zwang das Verletzungspech Baumgart zu Beginn zu einer längeren Zwangspause. So richtig lief es erst nach dem Trainerwechsel unter der Regie von Interimstrainer Carsten Müller (51), der ihn regelmäßig in der Startelf aufbot.
Baumgart traf jeweils bei den ersten beiden Saisonsiegen gegen Meppen und in Oldenburg sowie im Landespokal-Viertelfinale in Eilenburg - es sollten die einzigen drei Saisontore für die Veilchen bleiben. Mit der neuerlichen Veränderung auf der Trainerbank kam der nächste Bruch.
Pavel Dotchev (57) gab dem wieder genesenen Omar Sijaric (21) den Vorzug, der seine Chance nutzte. Durch die wenigen Rotationen in der Startelf fand sich Baumgart wie auch letzten Samstag auf der Bank wieder.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag