Frostiges Aus für Voigt: Aue setzt Geschäftsführer vor die Tür!
Aue - Das hatte sich abgezeichnet! Der FC Erzgebirge Aue hat den bisherigen Geschäftsführer Michael Voigt (50) mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden.
Bis über eine Nachfolgeregelung entschieden ist, teilen sich der Vorstand sowie Sportgeschäftsführer Matthias Heidrich (45) in die Aufgaben rein.
Mit Voigts Abgang endet die nächste Ära bei den Veilchen, nachdem Klubchef Helge Leonhardt (64) am 18. September seinen Rücktritt erklärt hatte und dessen Zwillingsbruder Uwe (64) auf der Mitgliederversammlung am 12. November nicht mehr in den Aufsichtsrat gewählt wurde.
Voigt kam am 1. Januar 2011 vom VFC Plauen ins Erzgebirge und galt als knallharter Geschäftsmann, der die Finanzen beisammen hielt. So steuerten er und Helge Leonhardt den Kumpelverein durch die harte Corona-Zeit, mit Zuschauer-Lockdown und einhergehenden Umsatzeinbußen. Gleichzeitig boxten die Bosse eine Gehaltskürzung bei den Profis durch.
Voigt bekam auch viel Lob für sein Engagement rund um den Neubau des Erzgebirgsstadions. Dazu wurde ihm außerdem ein guter Draht zur aktiven Fanszene bescheinigt.
FC Erzgebirge Aue verliert kein einziges Wort der Würdigung!
Bei allen Verdiensten geriet Voigt im Zuge der sportlichen Talfahrt, mit Abstieg aus der 2. Bundesliga sowie dem vorübergehenden Sturz ans Tabellenende der 3. Liga, mehr und mehr in die Schusslinie.
So wurden ihm wie Leonhardt eine verfehlte Kaderpolitik (u.a. Abgang Pascal Testroet, 32) und zunehmend falsche Trainerentscheidungen (Rauswurf Dirk Schuster (54), Einstellung von Aleksey Shpilevski (34) und Timo Rost, 44) angekreidet.
Das Ganze kulminierte am achten Spieltag mit der Heimniederlage gegen Erzrivalen FSV Zwickau. Neben der sportlichen Bankrotterklärung sorgten Zwischenfälle auf den Rängen wie massiver Pyroeinsatz und ein versuchter tätlicher Angriff auf Zwickaus Siegtorschützen Johan Gomez (21) für Negativschlagzeilen. Kurz darauf meldete sich Voigt krank und nahm die Amtsgeschäfte auch nicht wieder auf.
Bei aller Kritik, die zuletzt aufkam, ist es eine schwache Kür vom Verein in der offiziellen Pressemitteilung kein einziges Wort der Würdigung oder des Dankes für einen langjährigen verdienstvollen Mitarbeiter einzufügen.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag