Aues Jahn-Schreck Gonther lüftet Geheimnis um Schnuller-Jubel
Aue - Sören Gonther (34) vom FC Erzgebirge Aue hielt Sonntag beim 1:1 (0:1) in Regensburg gleich doppelt Wort. Durch seinen späten Ausgleich wurde dem SSV Jahn ein sicher geglaubter Sieg geraubt, und wie von ihm vorab angekündigt Revanche fürs Hinspiel (0:2) genommen. Der Torjubel danach war seiner Gattin Johanna gewidmet. Denn die gab den Treffer förmlich in Auftrag.
"Meine Frau hatte mir am Morgen die Anweisung gegeben, endlich mal den 'Schnuller-Jubel' zu machen und dafür zu treffen", verriet Gonther nach Abpfiff. Im Sommer erwarten der 34-Jährige und seine Ehefrau zum vierten Mal Nachwuchs.
Insofern drängte die Zeit, zumal der Innenverteidiger bislang torlos geblieben war.
"Ich hatte eine gehörige Portion Druck, habe dem aber standgehalten", bemerkte Gonther mit verschmitztem Lächeln.
Trifft er in Regensburg nicht, hätte er sich vielleicht etwas von seiner Ehefrau anhören müssen, ganz sicher aber von Pascal Testroet (30), der ihm den Ball technisch edel mit der Hacke in den Lauf gelegt hatte.
Es war die eine entscheidende Gelegenheit, auf die Aue trotz fortlaufend mehr Ballbesitz lange hinarbeiten musste. Sie hätte gut und gerne auch nur zur Ergebniskosmetik getaugt, wenn der Jahn seine Chancen nutzt.
SSV-Coach Mersad Selimbegovic hatte sein Team auf frühes Pressing ausgelegt. Damit, und die Angreifer in den Griff zu bekommen, hatten die Gäste ihre Probleme.
Für Gonther geht das Unentschieden gegen Regensburg in Ordnung
Andreas Albers sorgte für die Wucht, Jann George für Geschwindigkeit und die frühe Führung (5.), als er nach Vorlage von Albers in die Gasse ging, die Gonther und Florian Ballas aufmachten.
"Wir haben am Anfang zu viel zugelassen. Regensburg spielt intensiv und geht verdient in Führung", blickt Gonther zurück.
Köpft Erik Wekesser (42.) vor der Halbzeitpause ins statt übers Tor, braucht sich beim FCE niemand zu beschweren.
Gonther: "Nach der Pause sind wir deutlich besser ins Spiel gekommen."
Doch die dicken Gelegenheiten besaßen weiterhin die Regensburger. Albers scheiterte am Pfosten (72.). Martin Männel war in der Szene noch leicht dran, so auch per Fuß gegen Scott Kennedy (81.). Das hielt Aue im Spiel - und statt den K.o. zu kassieren, setzten die Lila-Weißen den Lucky Punch. "Das Unentschieden geht so in Ordnung", findet Gonther.
Titelfoto: dpa/Tobias Hase