Aue - Diese Nachricht schlägt im beschaulichen Lößnitztal ein wie eine Bombe! FC Erzgebirge Aue hat Coach Pavel Dotchev (59) nach TAG24-Informationen mitgeteilt, dass sich die Wege zum Saisonende definitiv trennen werden, unabhängig vom sportlichen Abschneiden. Es ist ein Paukenschlag, der sich aber abzeichnete.
Denn was nach außen hin lange rosig aussah, hatte in den letzten Wochen und Monaten starke Risse bekommen. Dotchev und Aue waren zuletzt nur noch eine Zweckgemeinschaft. Dabei hatte der 59-Jährige die Veilchen vor bald zwei Jahren in heiklem Fahrwasser übernommen, stabilisiert und zu einem ernsthaften Aufstiegsanwärter gemacht.
Letztes Jahr wurde die Relegation zur 2. Bundesliga nur um drei Zähler verpasst. In dieser Saison sollte ein neuer Anlauf unternommen werden, was Dotchev auch klar und deutlich nach außen hin artikulierte. Damit eckte er an, denn intern war man von dieser deutlich manifestierten Anspruchshaltung wenig begeistert.
Dotchev fühlte sich nicht nur hier missverstanden. So war auch ihm zu Ohren gekommen, dass sich der Verein längst mit der Personalie Jens Härtel (55) als Veilchen-Coach beschäftigt hatte. Zugleich tauchte im näheren Vereinsumfeld zuletzt auch mehrmals der Name Rüdiger Rehm als potenzieller neuer Trainer auf.
Wie das auf den noch amtierenden Coach wirkte, kann sich jeder selbst ausmalen. Gleiches gilt für die Tatsache, dass der Präsident Roland Frötschner ihn letztes Jahr vor Augen und Ohren der Presse nach dem 1:2 gegen Verl wegen seiner Auswechslungen zur Rede stellte.
Dotchev entfremdete sich bereits von seinem Herzensverein
Nach TAG24-Informationen wollte man Dotchev auch den ehemaligen Veilchen-Profi Enrico Kern, zugleich Schwiegersohn des FCE-Bosses, im Trainerteam zur Seite stellen. Dotchev lehnte dankend ab und Kern wurde derweil im Nachwuchsleistungszentrum geparkt.
Dotchev hatte bei seiner Rückkehr im Winter 2022 gesagt, Aue sei ihm ans Herz gewachsen, doch auch er entfremdete sich von seinem Herzensverein, trug sich bereits vor der laufenden Saison mit Abschiedsgedanken herum.
Vielleicht wollten ihm die Verantwortlichen nun auch zuvorkommen und rechtzeitig die Nachfolgeregelung angehen. Fraglich ist nur, wie es jetzt weitergeht.
Dotchev als "Lame Duck" kann sich keine von beiden Seiten leisten. Inwiefern das den Aufstiegskampf positiv oder negativ beeinflusst, bleibt abzuwarten.