Riesige Choreo und Last-Minute-Sieg! Aue zähmt Münchner Löwen

Aue - Der FC Erzgebirge gewinnt am heutigen Sonnabend zur Mettenschicht gegen den TSV 1860 München mit 3:1 (1:1). Vor 12.914 Zuschauern im Erzgebirgsstadion avancierten ausgerechnet zwei Ex-Löwen zu den Matchwinnern.

Große Choreographie inklusive weißem Konfetti von den Auer Fans.
Große Choreographie inklusive weißem Konfetti von den Auer Fans.  © Picture Point / Gabor Krieg

Die Partie stand zu Beginn im Zeichen des schrecklichen Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt, wofür im Erzgebirgsstadion mit einer Schweigeminute der Opfer gedacht wurde.

Daran schlossen sich zwei äußerst sehenswerte Choreografien beider Fanlager an. So erinnerten die Sechziger an den DFB-Pokalsieg vor 60 Jahren und die Veilchen-Anhänger zogen eine riesige Choreo hinter dem Tor von Martin Männel auf.

Darauf waren eine winterliche Landschaft und ein Vater, der mit seinem Sohn Schlitten fuhr, zu sehen. Dazu hieß es: "Im Arzgebirg is wahrlich schie, wenn's draußen stürmt un schneit!" Passend dazu gab's weißes Konfetti als Schneeersatz.

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Das passte gut ins Bild zu den Anfangsminuten des letzten Punktspiels 2024.

Denn Aue seifte die Löwen gleich mal ordentlich ein. Keeper Männel mit dem langen Ball auf Omar Sijaric. Der profitierte davon, dass sich sein Gegenspieler Florian Bähr verschätzte und dadurch die rechte Bahn völlig frei war. Sijaric nutzte diesen Freiraum und gab nach innen zu Ex-Löwe Jakob (7. Minute), der mühelos einschoss.

Die Gäste danach völlig von der Rolle und im Glück, dass Jakob (8.) diesmal aus ähnlicher Position, wie zuvor beim 1:0, verpasste. Vorangegangen war auch hier ein grober Schnitzer der Defensive.

Doppelpack für Ex-Löwe Marcel Bär

1860-Keeper Marco Hiller hat keine Chance: Marcel Bär schießt in der 89. Minute das 2:1.
1860-Keeper Marco Hiller hat keine Chance: Marcel Bär schießt in der 89. Minute das 2:1.  © Frank Kruczynski

1860 kam nach einer wackeligen Anfangsviertelstunde besser in die Partie und musste durch Julian Guttau (32.) zwingend ausgleichen, doch der Münchner brachte das Kunststück fertig, den Ball aus Nahdistanz am leeren (!) Tor vorbeizuschieben.

Aue bettelte ein Stück weit um das Gegentor. Boris Tashchy mit schwachem Zweikampfverhalten gegen Morris Schröter, der den Ball eroberte, zum Strafraum zog und Maximilian Wolfram (40.) auflegte - 1:1.

Kurz vor der Pause jagte Wolfram (44.) die Kugel aus fünf Metern über das leere Tor. Mittlerweile war das Unentschieden aus Auer Sicht sehr schmeichelhaft.

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Sowohl im Aufbauspiel als auch im Defensivverhalten unterliefen teils haarsträubende Fehler. Klare Chancen gab es dagegen wenige. Eine besaß Jakob (62.), der am langen Pfosten nicht an Marco Hiller vorbeikam.

Auf der Gegenseite ließ Sean Dulic (69.) die Chance auf das zweite Tor für die Sechziger liegen. Das grenzte an Chancenwucher! Glück für Aue, aber dieses Spielglück braucht es manchmal. Erst recht, um die Partie völlig auf den Kopf zu stellen.

Marcel Bär (88.) holte im Strafraum gegen Leroy Kwadwo den Elfmeter heraus. Den versemmelte er zwar zunächst, reagierte aber gedankenschnell und köpfte den Abpraller ein. Zwei Minuten später konterte der FCE über Mirnes Pepic, der in Bärs (90.) Lauf legte - 3:1. Doppelpack für den zweiten Ex-Löwen.

Titelfoto: Picture Point / Gabor Krieg

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