Auer Exkurs der besonderen Art: Einmal tief in den Schacht, bitte!
Aue - "Grubenlampe, Arbeitsschuh - Wismut Aue, ich und du." Es hat beim FC Erzgebirge mittlerweile Tradition, dass die Mannschaft einmal in der Saison in den Schacht einfährt, um zu sehen, wofür die Region steht, wie mühsam die Menschen früher unter harten Bedingungen im Schacht gearbeitet haben und wie das den Kumpelverein noch in der Gegenwart prägt.
Die viel zitierte Wismut-DNA - die Neuzugänge sollen damit vertraut gemacht werden.
Daher ging es tief runter in den Schacht, in den Vestenburger Stollen.
"Wir wollten, dass die Jungs ein Grundgefühl bekommen, wie viele Stunden harter Arbeit es gebraucht hat, um kleine Fortschritte zu machen. Dazu mussten sich die Kumpel unter Tage aufeinander verlassen können. Da konnte jeder Fehler der letzte sein", erklärt Sportchef Matthias Heidrich (46).
Für ihn und Cheftrainer Pavel Dotchev (58) eine gute Gelegenheit, die Brücke zur Gegenwart auf dem Platz zu schlagen. Da muss sich auch jeder auf seinen Nebenmann verlassen können und bedarf es viel Trainingsarbeit, um am Ende voranzukommen.
Heidrich: "Auch wenn es sich auf einem komplett anderen Niveau abspielt, kann man schon Parallelen ziehen. Manchmal trainierst du wochenlang und denkst, es passiert nichts und dann stellt sich der entscheidende Effekt ein."
Brotzeit unter Tage
Wichtig für ihn auch das Feedback aus der Mannschaft. Wir haben es die Neuen aufgenommen? Hat sie der Exkurs ins Arbeitsleben im Schacht beeindruckt?
"Die Spieler haben es sehr gut aufgenommen. Ihnen ist vor allem aufgezeigt worden, wie viel Aufwand getrieben werden musste. Da hat der ein oder andere bei den Bergleuten nachgefragt, wie das so war", berichtet Heidrich.
Da schließt sich der Kreis: Wismut Aue, ich und du. Was am Ende natürlich nicht fehlen durfte, ist die zünftige Brotzeit unter Tage.
Heidrich: "Es wurden Speckfettbemmen und Gewürzgurken aufgetischt. So wie das sein muss!" Da griff auch der Sportchef gerne zu.
Titelfoto: FCE