Ex-Profi und Experte Toni Wachsmuth blickt auf Erzgebirge Aue und FSV Zwickau

Aue/Zwickau - Der FC Erzgebirge erlitt im Aufstiegskampf gegen Münster einen Dämpfer, ist aber noch längst nicht raus aus dem Rennen, findet MagentaSport- und MDR-Experte und Co-Kommentator bei "Sport im Osten" Toni Wachsmuth (37).

Toni Wachsmuth (37, r., hier beim Aue-Spiel gegen Dynamo mit Stephanie Müller-Spirra (40)) arbeitet derzeit als MagentaSport- und MDR-Experte und Co-Kommentator bei "Sport im Osten".
Toni Wachsmuth (37, r., hier beim Aue-Spiel gegen Dynamo mit Stephanie Müller-Spirra (40)) arbeitet derzeit als MagentaSport- und MDR-Experte und Co-Kommentator bei "Sport im Osten".  © IMAGO/Fran Kruczynski

Der langjährige Zweit- und Drittligaprofi analysiert für TAG24 die Situation bei den Veilchen und spricht über die Entwicklungen bei seinem Ex-Klub FSV Zwickau.

Wachsmuth über die bisherige Saison des FC Erzgebirge:

Betrachtet man das Große und Ganze, befindet sich Aue zehn Spieltage vor Schluss mit 42 Punkten im Soll. Der Klassenerhalt ist nahezu eingetütet und man befand sich bisher fast permanent in der ersten Tabellenhälfte. Dass Potenzial in der Mannschaft steckt, haben Spiele wie gegen Dresden gezeigt. Um ganz vorne heranzurücken, hätte das Heimspiel gegen Münster gewonnen werden müssen.

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Was Aue ausmacht:

Sie sind absolut gefestigt und eingespielt. Pavel Dotchev (58) macht keine sonderlichen Experimente, sondern vertraut auf ein 4-2-3-1 mit einer klaren Achse um Martin Männel (35) - für mich einer, wenn nicht der beste Torhüter in der 3. Liga - Anthony, Barylla (26), Mirnes Pepic (28), Marco Schikora (29), Boris Tashchy (30) und Marcel Bär (31). Dazu spielen sie einen ansehnlichen Fußball.

Bis auf Ulm hat Erzgebirge Aue alle Aufstiegsanwärter bereits gespielt

In der Hinrunde konnte der FCE seine Durststrecke mit einem Heimsieg gegen Saarbrücken beenden.
In der Hinrunde konnte der FCE seine Durststrecke mit einem Heimsieg gegen Saarbrücken beenden.  © Picture Point/Gabor Krieg

Die Ambitionen für die restliche Saison:

Aue kann befreit aufspielen, da andere den Druck haben, die Gejagten zu sein. Wenn man in einen Lauf hineinkommt, ist es auch möglich, zehn Spiele in Folge ungeschlagen zu bleiben. Eine ähnliche Situation hatten wir 2016/17 in der Rückserie mit dem FSV Zwickau.

Dazu hat Aue bis auf Ulm alle Aufstiegsanwärter bereits gespielt. Selbst wenn es nicht zu den ersten drei reicht, sollte man bis zum Schluss um Platz vier und die direkte Qualifikation für den DFB-Pokal kämpfen, denn der Landespokal als zweite Option ist kein Selbstläufer!

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Das morgige Auswärtsspiel in Saarbrücken:

Es könnte von Vorteil sein, dass das anstehende Pokal-Nachholspiel gegen Gladbach nächsten Dienstag bei Saarbrücken im Hinterkopf mitspielt und dadurch vielleicht ein paar Prozentpunkte fehlen.

Stürmer Marc-Philipp Zimmermann ist die Konstante beim FSV

Wenn er in Tornähe kommt, klingelt's regelmäßig: Hier macht Marc-Philipp Zimmermann (33, r.) das 1:0 gegen Erfurt
Wenn er in Tornähe kommt, klingelt's regelmäßig: Hier macht Marc-Philipp Zimmermann (33, r.) das 1:0 gegen Erfurt  © IMAGO/Fran Kruczynski

Die Entwicklung bei seinem langjährigen Verein FSV Zwickau:

Die Unterstützung durch die Fans, zuletzt 8600 Zuschauer gegen Cottbus, ist außergewöhnlich für die vierte Liga. Sie haben einen großen Anteil, dass der Verein wieder in ruhigere Fahrwasser gekommen ist. Dazu scheinen die Entscheidungsträger im Vorstand die Sprache der Fans zu sprechen, denn so ein Rückhalt ist beachtlich.

Und dann ist da noch Marc-Philipp Zimmermann (33), mit dem ich von 2014 an zweieinhalb Jahre zusammengespielt habe. Der Mann ist ein Phänomen!

Mit 33 Jahren und Vollzeitjob als Polizist ist er der Konstanteste in der Mannschaft und nach wie vor einer der besten Mittelstürmer der Regionalliga.

Titelfoto: IMAGO/Fran Kruczynski

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