Etat, Profigehälter, Prämien: So viel Geld plant Aue für die 2. und 3. Liga ein
Aue - Der FC Erzgebirge Aue hat am Dienstag fristgerecht die Lizenzunterlagen für die 2. Bundesliga und 3. Liga eingereicht. Mit welchen Etats die Veilchen planen, wie viel bei Abstieg zusammengestrichen wird und wie lange die 3. Liga finanziell zu stemmen wäre: TAG24 benennt die wichtigsten Fakten.
Für die 2. Liga sind 18,5 Millionen Euro veranschlagt. Eine Klasse tiefer stünden elf Millionen Euro zur Verfügung.
"Die Differenz ergibt sich vordergründig durch die fehlende Vergütung aus der TV-Vermarktung. Insgesamt sehe ich uns bei beiden Szenarien solide aufgestellt und gehe davon aus, dass die Lizenz erteilt wird", erklärt Klubchef Helge Leonhardt (62).
"Was mich sehr freut, ist die Tatsache, dass wir in den letzten zwei Jahren trotz aller Widrigkeiten nie in einen der Insolvenz nahen Zustand gerieten", Leonhardt weiter. In den Segmenten Ticketing, Merchandising und Sponsoring wird ein geringer Umsatzrückgang erwartet.
Leonhardt: "Der Verein erfährt viel Solidarität durch seine Sponsoren beziehungsweise Vertragspartner, wofür ich sehr dankbar bin. Gegebenenfalls werden Verträge individuell auf die sich ändernden Faktoren wie geringere mediale Präsenz und Reichweite der 3. im Vergleich zur 2. Liga angepasst."
Etat für Auer Lizenzspieler
Die Gesamtausgaben für die Profiabteilung, unter anderem Grundgehälter, Aufwendungen für die Berufsgenossenschaft und Prämien - für die 2. Liga wird 2022/23 mit 40 Punkten geplant - belaufen sich auf zwölf Millionen Euro. Die 3. Liga sieht Ausgaben in Höhe von 6,5 Mio. Euro vor.
"Die Ist-Planung erfolgt unter der Maßgabe, kein nicht vertretbares finanzielles Risiko einzugehen. Der Verein steht trotz Corona auf gesunden Beinen", erklärt Helge Leonhardt.
"Das gelang uns aber nur durch ein konsequentes Ausgabenmanagement mit einhergehenden Kürzungen sowie zusätzlichen Investitionen durch Sponsoren aus der Automobilindustrie, Versicherungs- und Kosmetikbranche und dem Chemieanlagenbau", stellt Leonhardt auf die Sponsorings von der Porsche AG, AOK Sachsen, MBR oder CAC ab.
Er und sein Bruder Uwe verlängerten am Dienstag mit ihrem Unternehmen Leonhardt Group selbst den Vertrag als Hauptsponsor der Veilchen.
Plan für das "Armenhaus" 3. Liga
"Ich sage es ganz deutlich: Bei Abstieg müssen wir den sofortigen Wiederaufstieg in Angriff nehmen. Mehr als ein Jahr 3. Liga ist finanziell kaum darstellbar", warnt Leonhardt.
Im zweiten Jahr müsste der Etat noch einmal gesenkt werden, da Überbrückungshilfen aus dem Topf der 2. Bundesliga entfielen.
Leonhardt: "Im ersten Drittligajahr profitiert der Verein von rund 1,1 Millionen Euro an der vorigen Teilnahme an der 2. Liga sowie einem Sicherungsfonds. Das Geld, insgesamt circa 2,5 Millionen Euro, entfiele im Folgejahr."
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