Erzgebirge Aue verliert gegen 1860 München: Löwen haben Freigang!

Aue - Ein Rückfall in längst überwunden geglaubte Zeiten! Der FC Erzgebirge Aue verlor am Samstag vor 10.869 Zuschauern gegen den TSV 1860 München nach einer enttäuschenden Leistung mit 1:3 (0:2). Das war das schlechteste Spiel unter Trainer Pavel Dotchev.

Tor für 1860 München! Albion Vrenezi trifft zum 0:2 gegen den Auer Torwart Martin Männel.
Tor für 1860 München! Albion Vrenezi trifft zum 0:2 gegen den Auer Torwart Martin Männel.  © picture point/Sven Sonntag

Kein Schnee, kein Graupel, kein Regen, sondern angenehme 15 Grad. Mit den veränderten klimatischen Verhältnissen im Gebirge kam Aue nicht klar. Die Löwen machten, was sie wollten. Sie hatten quasi Freigang.

Nach zehn Minuten hatte 1860 schon vier Großchancen, die beste Philipp Steinhart (6.), der knapp verzog. Aufgewacht ist in Lila-Weiß dennoch keiner.

So war die Münchner Führung nur eine Frage der Zeit. Und die fiel aus FCE-Sicht viel zu einfach. Nach einem Einwurf legte der völlig freie Marius Wörl den Ball in den Strafraum. Dort stritten die ebenso blank stehenden Joseph Boyamba und Stefan Lex sich fast noch um das Leder. Lex übernahm und traf aus zehn Metern - 0:1 (16.).

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Und die Veilchen? Sie standen zu elft auf dem Rasen, mehr nicht. Bezeichnend waren die drei gelben Karten für Antonio Jonjic (22.), Tim Danhof (24.) und Omar Sijaric (28.) in kurzer Zeit. Das war keine Aggressivität, sie alle kamen einen Schritt zu spät.

Aue war überhaupt nicht da. War es der Derbysieg am Dienstag? Doch das Wetter? Die Einstellung? Münchens Leistung allein war es nicht.

Paul-Philipp Besong trifft zum 1:3 für Aue

Paul-Philipp Besong trifft zum 1:3 für Aue gegen Phillipp Steinhart.
Paul-Philipp Besong trifft zum 1:3 für Aue gegen Phillipp Steinhart.  © picture point/Sven Sonntag

Beim 2:0 der Löwen war erneut wenig von Gegenwehr zu sehen, besser gesagt von keiner. Drei Bälle durchs Mittelfeld, Lex steckte auf Albion Vrenezi (36.) durch - Tor. Lex (39.) hätte fast noch das 3:0 nach einem Fehler des völlig neben sich stehenden Linus Rosenlöcher gemacht, doch Martin Männel klaute ihm den Ball vom Fuß.

Zumindest zeigte der Gastgeber nach der Pause eine Reaktion, begann energischer und hatte durch einen Freistoß aus 25 Metern von Dimitrij Nazarov (48.) eine Chance. Doch Marco Hiller parierte.

Das war aber nicht mehr als ein Strohfeuer, denn danach spielten wieder nur noch die Münchner. Und für die hieß es: Toreschießen leicht gemacht. Marco Schikora verlor am Mittelkreis leichtfertig den Ball an Wörl, der schickte Vrenezi. Er hob den Kopf, sah den einlaufenden Lex - 0:3 (59.).

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Nachdem die Löwen noch zwei Hochkaräter liegen ließen, wachte der FCE auf und gab Gas. Borys Tashchy schickte den eingewechselten Paul-Phillipp Besong, der erst an Hiller scheiterte, den Abpraller aber einschob - 1:3 (71.).

Und wer weiß, was hier abgegangen wäre, wenn Danhofs Schlenzer 120 Sekunden später nicht aufs, sondern ins Netz gegangen wäre. Das hätte eine furiose Schlussphase gegeben, so aber plätscherte die Partie dem Ende entgegen.

Statistiken zum Drittliga-Spiel zwischen dem FC Erzgebirge Aue und dem TSV 1860 München

28. Spieltag

Erzgebirge Aue - TSV 1860 München 1:3 (0:2)

Aufstellungen

Erzgebirge Aue: Männel - Danhof (86. E. Huth), Sorge, Burger, Rosenlöcher - Schikora (67. Gorzel), Knezevic (67. Besong) - Sijaric (74. Thiel), Nazarov, Jonjic - Taschtschi

TSV 1860 München: Hiller - Deichmann (76. Lannert), Morgalla, Verlaat, Steinhart - Moll, Wörl - Lex (61. Lakenmacher (90. N. Lang)), Vrenezi, Boyamba (90. Kobylanski) - Bär (61. Skenderovic)

Schiedsrichter: Konrad Oldhafer (Hamburg)

Zuschauer: 10869

Tore: 0:1 Lex (16.), 0:2 Vrenezi (36.), 0:3 Lex (59.), 1:3 Besong (71.)

Gelbe Karten: Jonjic (4), Danhof (4), Sijaric (2) / Lex (2), Boyamba (4), Verlaat (6)

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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