Aue tanzt Schneewalzer! 4:0-Sieg gegen Bayreuth
Aue - "Ja, den Schnee-, Schnee-, Schnee-, Schneewalzer tanzen wir!" Der FC Erzgebirge Aue hat im ersten Heimspiel des Jahres 2023 die SpVgg Bayreuth eingeseift und mit 4:0 (3:0) gewonnen. Es war der dritte Sieg in Folge. Aue ist erst einmal runter von einem Abstiegsplatz. Die Tore auf rutschigem Geläuf erzielten vor 7378 Fans Antonio Jonjic (23.), Korbinian Burger (38.), Paul-Phillip Besong (45.+3) und Dimitrij Nazarov (76.).
Dass dies kein normales Spiel werden würde, das war schon vor dem Anpfiff klar. Trotz fleißiger Helfer und Rasenheizung war das Grün durch den dauerhaften Schneefall Weiß. Der Ball rollte nicht, er rutschte.
Kurios auch: Die Gäste aus Bayreuth spielten in Schneefarben. Ganz wie die ostfriesische Fahne: Weißer Adler auf weißem Grund.
Schönspielen war also nicht, es war Kampfkraft gefragt und - wenn möglich - genaue Zuspiele in den Fuß. Alles andere war Gift.
Trotz eines flotten Auer Beginns waren die Oberfranken zunächst einen Tick griffiger, hatten auch durch einen 16-Meter-Schuss von Alexander Nollenberger (19.) die beste Chance bis dahin.
Im Versuch, es doch spielerisch zu lösen, verzettelten sich die Veilchen ab und an. Doch dann gab Jonjic den Schneemann und setzte der SpVgg die rote Möhre ins Gesicht.
Er leitete auf rechts einen Angriff ein, gab zu Nazarov, der ihn den Strafraum schickte. Jonjic lupfte die Kugel über den Fuß von Edwin Schwarz und tunnelte Sebastian Kolbe im Tor - 1:0 (23.). Mit ordentlich Schnee auf den Haaren ließ er sich feiern. Danach war Pflege angesagt.
Auch FCE-Keeper Martin Männel nahm die Schneeschippe in die Hand und kennzeichnete die Linien am Fünf-Meter- und Strafraum neu.
Klasse! FC Erzgebirge Aue lässt kaum etwas zu, geht mit 4:0 vom Platz
Aue war jetzt drin, gab den Ton an, ließ kämpferisch rein gar nichts vermissen - und legte nach.
Nazarov zog eine Ecke weit in Richtung langen Pfosten. Marko Schikora nahm das rote Spielgerät volley, Burger hielt den Oberschenkel rein - 2:0 (38.).
Eine Augenweide war der Konter zum 3:0 (45.+3): Nazarov ließ kurz vor Mittellinie auf Schikora abtropfen, der schickte Besong. Der ließ den Schnee stieben, ließ Felix Weber sowie Keeper links liegen und schob ein. Buchstäblich eiskalt, diese Auer!
Da Frau Holle Nachholbedarf hatte, es ohne Unterlass schneite, wurden zur Pause die Linien mit roter Farbe markiert. Hieß auch: Die Bedingungen wurden nicht besser, die Gäste waren kaum noch zu erkennen.
Bayreuth versuchte alles, hatte durch Dennis Lippert (63.) einen Lattenschuss. Aber im Grunde ließ Aue nichts zu, spielte für diese Verhältnisse in der Defensive fast fehlerfrei.
Und auch vorn klappte es nochmal traumhaft schön. Tim Danhof legte am rechten Strafraumeck auf Nazarov ab. Und das Schlitzohr schlenzte die Kugel von dort an den Innenpfosten und rein - 4:0 (76.).
Statistik zum Spiel FC Erzgebirge Aue gegen SpVgg Bayreuth
19. Spieltag
Erzgebirge Aue - SpVgg Bayreuth 4:0 (3:0)
Die Aufstellungen:
Erzgebirge Aue: Männel - Danhof, Burger, Majetschak, Rosenlöcher - Schikora (82. Gorzel), Schreck (82. Sorge) - Jonjic, Nazarov (77. Taschtschi), Sijaric (69. U. Taffertshofer) - Besong (69. E. Huth)
SpVgg Bayreuth: Kolbe - Heinrich (58. Hemmerich), F. Weber, E. Schwarz, Lippert - Latteier (72. Groiß), Kirsch - Zejnullahu (58. Stockinger), Nollenberger - George (72. Steininger), Ziereis (57. Maderer)
Schiedsrichter: Benjamin Cortus (Röthenbach (Pegnitz))
Zuschauer: 6000
Tore: 1:0 Jonjic (23.), 2:0 Burger (38.), 3:0 Besong (45.+3), 4:0 Nazarov (76.)
Gelbe Karten: Nazarov (6), Jonjic (2) / Heinrich (5), Maderer (1)
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag