Derbysieg! Aue-Spieler Clausen erklärt Dynamos Schwäche
Aue - Derbysieger FC Erzgebirge Aue! Die Veilchen feiern im mit 14.788 Zuschauern ausverkauften Erzgebirgsstadion gegen die SG Dynamo Dresden einen Start-Ziel-Sieg. Sie setzen sich am Freitagabend dank des frühen Doppelschlags von Mirnes Pepic (6.) und Marvin Stefaniak (9.) mit 2:0 (2:0) durch.
Aue legte los wie die Feuerwehr. Mika Clausen mit genialem Ball in die Tiefe zu Marcel Bär (5.), der am herausgeeilten Tim Schreiber scheiterte.
"Dadurch, dass uns Dynamo so hoch angelaufen hatte, besaßen wir viele Räume, vor allem, wenn wir die erste Anlaufkette überspielt hatten", kam Clausen auf einen spielentscheidenden Punkt zu sprechen.
Aue trat zudem das Gaspedal voll durch und hatte einen schlitzohrigen Pepic. Jakob Lemmer verlor den Ball an Stefaniak, dessen Eingabe von links wollte Schreiber aufnehmen, doch Pepic spritzte dazwischen und überwand den verdutzten Dynamo-Keeper - 1:0.
"Ich weiß, dass Marv genau solche Aktionen drauf hat, habe spekuliert und das hat gut geklappt", blickt Pepic auf seinen Geniestreich zurück.
Es war eine Partie, die mit offenem Visier geführt wurde. Aue mit langem Ball aus der eigenen Hälfte und Clausen dadurch auf dem rechten Flügel allein auf weiter Flur. Er behielt die Übersicht und spielte präzise quer zu Stefaniak, der am langen Pfosten einschoss - 2:0. Was war denn hier los?
Tolle Derby-Stimmung im Aue-Stadion: Jeder Zweikampf, jeder Ball wurde bejubelt
Gegen Cottbus hatten die Gäste ein 0:2 noch in ein 4:2 umgebogen. "Wir hatten das Spiel gesehen, wollten aber eher das dritte Tor machen",
waren Pepic & Co. also gewarnt und die SGD dennoch deutlich spielbestimmend.
Die Veilchen antworteten mit brutalem Willen. "Wir haben fußballerisch nicht unser bestes Spiel gezeigt, aber was wir gegen den Ball gezeigt haben, zeigt, was für eine gute Chemie in der Mannschaft herrscht", lobt Pepic.
Jeder Zweikampf, jeder geklärte Ball wurde frenetisch bejubelt - auf dem Platz und den Rängen. Genau so geht Derby!
Gezündelt wurde auch. Erst im Auer Block und wenig später auch bei der SGD. Auf dem Platz blieb das große Chancenfeuerwerk aus.
Dynamo nach 70 Minuten mit 11 Ecken, doch die Dresdner konnten keinen Ball verwandeln
Die Dotchev-Elf verteidigte ihre Führung clever und diszipliniert. Nach 70 Minuten hatte Dynamo 11:0 (!) Ecken. Wenn nicht ein Verteidiger-Bein dazwischen war, zeigte sich Martin Männel gewohnt sicher, so wie bei Oliver Batista Meiers Knaller (72.).
Das war eine brutale Abwehrarbeit. Entlastung brachte die 83. Minute, in der Dynamo-Kapitän Stefan Kutschke wegen seines Rambo-Einsatzes gegen Männel Gelb-Rot sah. Für den Keeper ging es nach längerer Behandlungspause weiter.
Der süße Derbysieg und die vorübergehende Tabellenführung dürften die Schmerzen überdecken!
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag