Aue-Keeper Männel vor Duell in Chemnitz: "Pokal folgt seiner eigenen Logik"

Aue - Wunden lecken ist nicht beim FC Erzgebirge Aue! Dafür fehlt schlicht und ergreifend die Zeit, denn am Samstag steht mit dem Viertelfinale im Sachsenpokal beim Chemnitzer FC eines, wenn nicht gar das wichtigste Spiel der restlichen Saison an.

Dunkle Wolken über dem Erzgebirgsstadion, wenig Applaus für die vorigen beiden Leistungen. Aue muss sich steigern, wenn es in Chemnitz im Landespokal bestehen will.
Dunkle Wolken über dem Erzgebirgsstadion, wenig Applaus für die vorigen beiden Leistungen. Aue muss sich steigern, wenn es in Chemnitz im Landespokal bestehen will.  © imago/Jan Hübner

Die Gästetickets waren nicht mal binnen einer Stunde vergriffen, das gesamte Gellertstadion mit seinen rund 15.000 Plätzen bereits einen Monat im Vorfeld ausverkauft.

Aue hat zudem nach dem 0:3 vor zwei Jahren an selber Ort und Stelle noch etwas gutzumachen. Wer die Rechnung begleichen soll, ist allerdings die offene Frage. Marcel Bär (32), Marvin Stefaniak (30) und Mirnes Pepic (29) wurden am Sonntag gegen Waldhof Mannheim schmerzlich vermisst.

"Man hat die Ausfälle bei Aue brutal gemerkt", brachte es Waldhof-Coach Bernhard Trares (59) treffend auf den Punkt. Vorn fand Aue nicht statt. Ein Stück weit auch wenig verwunderlich, wenn die beiden besten Torjäger (Bär/Stefaniak) fehlen und auch der Taktgeber im Mittelfeld (Pepic) wegen Knieproblemen weiterhin aussetzen musste.

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Coach Jens Härtel (55) ist wahrlich nicht zu beneiden, wenn man bedenkt, mit welchen Personalproblemen er seit seinem Amtsantritt am 2. Januar zu kämpfen hat.

Der Klassenerhalt in der 3. Liga ist ebenfalls noch nicht fix, wenngleich die 40 Punkte erst mal eine gute Ausgangsbasis sind, um noch die restlichen mindestens sechs, sieben Punkte draufzusatteln, um komplett auf Nummer sicher zu gehen.

Das Weiterkommen in Chemnitz ist ein Muss für den FC Erzgebirge Aue

FCE-Keeper Martin Männel hatte an seinem 37. Geburtstag am Sonntag sportlich nichts zu feiern.
FCE-Keeper Martin Männel hatte an seinem 37. Geburtstag am Sonntag sportlich nichts zu feiern.  © Picture Point/Gabor Krieg

An höhere Ziele ist in der Liga erst mal nur mit kühnem Optimismus zu denken. Das schließt auch die direkte Quali für den DFB-Pokal über den vierten Platz ein. Im Umkehrschluss heißt das für die finanziell nicht auf Rosen gebetteten Veilchen: Das Weiterkommen in Chemnitz ist ein Muss!

"Das Ergebnis vor zwei Jahren war bitter. Das ist ein Regionalligist, aber nicht einer, der sich erst 17 Uhr zum Training trifft", gab Kapitän Martin Männel (37) am Sonntag bei "MagentaSport" zu bedenken.

Zumal: Der CFC stellt eine der besten Defensiven der Regionalliga Nordost, was es für die offensiv zuletzt limitierten Erzgebirger nicht einfacher macht.

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Liga und Pokal könne man jedoch nicht eins zu eins miteinander vergleichen, findet Männel, der am Sonntag seinen 37. Geburtstag feierte: "Pokal folgt seiner eigenen Logik, egal ob DFB- oder Sachsenpokal. Wir wollen das Spiel nutzen, um in die nächste Runde einzuziehen, und die Leistung, die wir heute auf den Platz gebracht haben, bestätigen, denn die war trotzdem in Ordnung."

Wenn der FCE im Derby beim Erzrivalen noch eine Schippe drauflegen würde, wäre zumindest im Erzgebirge auch niemand böse darüber.

Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg

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