Aue-Trainer sauer: "Statt Platzverweis für den FCI spielen wir kurz in Unterzahl"

Aue - Fabian Kalig sah aus wie ein ausgenockter Free-Fighter. Das Blut floss unterhalb des Auges in Strömen.

Fabian Kalig blutete im ganzen Gesicht.
Fabian Kalig blutete im ganzen Gesicht.  © Imago

Bei einem Kopfballduell streckte ihn Ingolstadts Lucas Galvao mit dem Ellenborgen nieder. Es war die entscheidende Szene der Partie beim 2:3 der Auer im Audipark. Zu diesem Zeitpunkt stand es noch 1:1.

Schiedsrichter Martin Petersen sah die Szene nicht ganz genau, aber das war ein Platzverweis. "Das sind dann diese Situationen. Statt Ingolstädter Unterzahl nach 68 Minuten hatten wir diese kurz", haderte FCE-Cheftrainer Daniel Meyer. Aue war für zwei Minuten einer weniger und fing sich prompt nach einer Ecke das 1:2. Weil Kalig neben dem Platz noch getackert wurde, wollte der FCE den fehlenden Mann kompensieren, in dem er den zweiten Pfosten unbesetzt ließ. Das misslang. Dario Leczano stand genau dort und schob ein.

Aber warum hat Meyer nicht gleich reagiert? "Es sah für einen Moment so aus, als könne er weiter machen. Aber das Tackern hat nicht geholfen, die Wunde war zu tief", so der Coach. "Fabian sah völlig ramponiert aus, das war ein heftiger Einschlag. Das Jochbein ist komplett angeschwollen. Ich hoffe, es ist nur eine Beule und er hat sich nichts gebrochen. Das wäre bitter", zog Meyer die Augenbrauen hoch.

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Mit dem 2:1 bog Ingolstadt auf die Siegerstraße ein. "Bis dahin war es in der zweiten Hälfte ein ausgeglichenes Spiel mit leichten Vorteilen für uns. Der FCI hatte bis zu jenem Zeitpunkt keine nennenswerte Möglichkeit gehabt. Für mich war das Foul die spieltenscheidende Szene. Uns fehlt derzeit das Matchglück", erklärte Meyer.

Das zum einen. Aue fehlt aber auch die Abgezocktheit. So wie Jan Hochscheidt vorm 1:3 den Ball leichtfertig herschenkte, darf das nicht passieren. Vor allem nicht, wenn man erst 13 Minuten auf dem Feld steht. Da sollte die Konzentration noch hoch sein. Aue war aufgerückt und fing sich einen Konter ein.

"Das Tor darf trotzdem nicht so passieren. Insgesamt sind alle drei Gegentreffer zu einfach gefallen", weiß der Trainer, wo er in der Länderspielpause ansetzen muss: Am Defensiverhalten und an der noch immer lahmenden Vorwärtsbewegung.

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