Aue-Fans verspotten Ex-Geschäftsführer Voigt wegen Urlaubsklage

Aue - "Wenn wir weiter erfolgreich sein wollen, müssen wir ans Limit gehen!", blieb Coach Pavel Dotchev (58) im Moment des Erfolgs - der FC Erzgebirge Aue bleibt punktgleich mit der Tabellenspitze - fokussiert und demütig.

Freude bei Aue-Spieler Mika Clausen (22, R.) nach seinem 2:0 in der 33. Minute.
Freude bei Aue-Spieler Mika Clausen (22, R.) nach seinem 2:0 in der 33. Minute.  © picture point/Sven Sonntag

Das 2:1 (2:0) gegen Wehen Wiesbaden bewertete sein Gegenüber, SVWW-Coach Nils Döring, als Erfolg der effektiveren, nicht der besseren Mannschaft. Der FCE-Coach wiederum sah den Zweitligaabsteiger als besten Gegner, den man bislang bespielt habe.

"Entscheidend ist, was in den Boxen passiert und da waren wir heute schwächer. Dementsprechend hat Aue dann auch gewonnen", resümierte Döring hinterher.

Die Effizienz im ersten Durchgang war mitentscheidend. Marvin Stefaniak (29) und Mika Clausen (22) nutzten die wenigen sich bietenden Chancen brutal aus. In den vorigen zwei Partien sah das noch anders aus.

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Auch gab es diesmal nach der Pause nicht den Leistungsabfall. Und dennoch zeigten sich die Veilchen hinterher in der Mixed-Zone extrem selbstkritisch.

"Über die drei Punkte bin ich sehr glücklich, aber über die Chancenverwertung bin ich nicht so glücklich, denn nach dem 1:2 in der 89. Minute fängst du wieder an zu zittern. Wir müssen den Gegner dann einfach auch mal 'töten' und sagen: 'Ey, für euch ist hier heute gar nichts zu holen", hadert Stefaniak.

Erzgebirge Aue: Fan-Freude über sportliche Bilanz - Hohn für Michael Voigt

Spott der Aue-Fans gegenüber dem ehemaligen Geschäftsführer Michael Voigt - sie machten sich über den Urlaubs-Zoff lustig.
Spott der Aue-Fans gegenüber dem ehemaligen Geschäftsführer Michael Voigt - sie machten sich über den Urlaubs-Zoff lustig.  © Michael Thiele

Gino Fechner (27) kurz vor der Pause und Nikolas Agrafiotis (24) zu Beginn der Schlussphase hatten Bretter. Aue machte die Tore, Wiesbaden erst spät - glücklicherweise zu spät.

Was gegenüber der letzten Saison auffällt: Die Besetzung im Strafraum, lange ein Thema, das Pavel Dotchev immer wieder monierte, klappt diese Saison wesentlich besser. Stefaniak erzielte so die Führung nach scharfer Eingabe von Pascal Fallmann.

"Das habe ich mir persönlich zu Herzen genommen, nachdem mich Pavel Dotchev dahingehend letzte Saison häufiger kritisiert und gesagt hatte: 'Marvin, dort in die Räume musst du häufiger rein.' Ja, so kann es weitergehen."

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Das freut auch die Fans. Sieben Spiele, fünf Siege, 16 Punkte. Die Anhänger interessiert aber nicht nur, was sich auf dem Platz abspielt und sie tun das auch kund, wie zum Beispiel bei den RB-Protesten.

Ex-Geschäftsführer Michael Voigt hatte offenbar elf Jahre lang keinen Urlaub genommen. Nun will er dafür entschädigt werden.
Ex-Geschäftsführer Michael Voigt hatte offenbar elf Jahre lang keinen Urlaub genommen. Nun will er dafür entschädigt werden.  © picture point/Sven Sonntag

Elf Jahre kein Urlaub? Fans von Erzgebirge Aue spotten über Klage von Michael Voigt

Diesmal erwischte es den ehemaligen Geschäftsführer Michael Voigt. Der beklagt, in seiner Zeit beim FC Erzgebirge keinen Urlaub genommen zu haben. Der Anspruch beläuft sich, wie die "Freie Presse" zuerst berichtete, auf 143.000 Euro, während ein Vergleichsangebot bei 34.000 Euro lag.

Der Verein hatte sich auf TAG24-Nachfrage mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht äußern wollen. Von den Fans gab es jedenfalls beißenden Spott.

"Es gibt 194 Länder, ich will jedes davon sehn. 11 Jahre ohne Urlaub, uns allen komm' die Trän", stand auf zwei Spruchbändern geschrieben. Danach folgte das Banner: "Ey Voigt! Kleiner Tipp: Urlaub beim Geschäftsführer beantragen!"

Titelfoto: Michael Thiele, Picture Point/Sven Sonntag

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