Ex-FCE-Boss Leonhardt verklagt Vorstand Schlesinger und Verein!
Aue - Der FC Erzgebirge Aue ist vom vormaligen Vereinspräsident Helge Leonhardt (64) auf persönlichkeitsrechtlichen Unterlassungsanspruch verklagt worden. Hintergrund ist ein Interview mit dem neuen Finanzvorstand Thomas Schlesinger (50), welches am 30. März 2023 auf der Vereinshomepage veröffentlicht wurde und in dem Schlesinger schwere Vorwürfe gegenüber der alten Führungsriege erhoben hatte. Der Verein rudert nun vorerst zurück.
Leonhardt & Co. waren von der neuen Vereinsführung "ungedeckte und ungenehmigte Ausgaben in den Profikader zum Start der Saison" vorgeworfen worden, wodurch wissentlich ein Verlust von 1,4 Millionen Euro in Kauf genommen worden sei.
Zudem hätte man Verträge geschlossen, "die es so ohne entsprechende Gegenfinanzierung niemals hätte geben dürfen." Das Gebaren des alten Vorstandes hätte den Verein in seiner Existenz bedroht.
Leonhardt ist juristisch gegen Textpassagen aus besagtem Statusbericht vorgegangen, wobei es am Montag zu einer mündlichen Verhandlung am Landgericht Chemnitz (Aktenzeichen: EV 5 O 497/23) kam.
In deren Folge kann der langjährige Veilchen-Boss Leonhardt einen ersten Teilerfolg für sich verbuchen. Zudem werden weitere rechtliche Schritte durch Leonhardt gegen Schlesinger gegenwärtig vorbereitet.
Erzgebirge Aue hat das Interview von seiner Homepage genommen
Wo einst das Schlesinger-Interview auf der FCE-Homepage stand, prangt nun ein kurzer Text, in dem es heißt: "Es wurde im Interesse der Erledigung des Eilverfahrens ein gerichtlicher Vergleich vereinsseitig angeboten und von Klägerseite in der Form angenommen, dass dieses Interview vorerst von der Homepage entfernt wird."
Ausgestanden ist das Thema damit aber noch nicht, wie der Verein mitteilt: "Die gerichtliche Klärung im Hauptsacheverfahren steht jedoch zu dieser Angelegenheit aus und wird den Mitgliedern zu späterer Zeit bekannt gegeben."
Titelfoto: PICTURE POINT / S. Sonntag