Erzgebirge Aue: Erkenntnisse gewonnen, Nkansah verloren!
Aue - Aue-Sportchef Matthias Heidrich (46) hatte sich zur Generalprobe gegen Energie Cottbus (1:1) einen Stehplatz hoch oben auf der Haupttribüne gesichert, um sich dem besten Überblick zu verschaffen. Über ihm stand, im wahrsten Sinne des Wortes, nur Videoanalyst Adam Susac (34), der seine Kamera eine Etage höher aufgebaut hatte.
Von seinem Beobachtungspunkt aus sah Heidrich knapp eine Woche vor dem Auftakt gegen Essen Licht und Schatten. Und er sah, wie sein Filius Finn den ersten Einsatz für die Profimannschaft des FC Energie bestritt. "Macht mich stolz, dass er die Chance erhielt, sich zu zeigen, und dann auch noch im Erzgebirgsstadion. Das macht die Geschichte rund", strahlte Heidrich.
So heiter war die Miene nicht die komplette Zeit. Marcel Bär (36.) hatte zwar ein ganz starkes Zuspiel von Erik Majetschak verwertet und Aue damit in Front gebracht, aber der Regionalligist besaß das Mehr an großen Chancen, weil die Veilchen ihrerseits die Angriffe zu umständlich vortrugen.
Die Quittung: Energie-Probespieler Yannik Möker (91.), vorige Saison noch in Diensten des Derbyrivalen FSV Zwickau, glich im dritten Durchgang - gespielt wurden 3x45 Minuten - verdientermaßen aus.
"Der Gegner hat ordentlich Widerstand geleistet, sodass wir voll dagegenhalten mussten. Klar gewinnt man so ein Spiel gerne, aber uns war auch wichtig, allen Spielzeit zu geben. Für all das, was wir machen wollten, war das heute okay", resümierte Heidrich hinterher.
Eine ähnliche Sichtweise hatte Coach Pavel Dotchev (58), der die Eindrücke nun in seine Überlegungen einfließen lässt, wer am nächsten Freitag gegen Essen in der Startelf steht.
Konkurrenzkampf bei dem Veilchen
Auf drei, vier Positionen sei der Konkurrenzkampf entbrannt, wobei der Fußballlehrer auch zwei Positionen und Spieler beim Namen nennt. "Kilian Jakob auf links hinten und Erik Majetschak auf der Sechs haben gute Eindrücke hinterlassen und beleben den Konkurrenzkampf", unterstrich Dotchev. Heißt im Umkehrschluss: Linus Rosenlöcher (23) und Marco Schikora (29) müssen sich in der ab Dienstag beginnenden kurzen Trainingswoche strecken, wollen sie ihren Startelfplatz nicht verlieren.
Was Dotchev zusätzlich wichtig war - und das deckt sich mit Heidrichs Aussage - ist, dass alle noch mal Einsatzzeit erhielten, um für Essen und die bevorstehende Englische Woche gleichermaßen gewappnet zu sein. Dotchev: "Es war wichtig, dass sich jeder empfiehlt, aber genauso wichtig, im Rhythmus zu sein."
Deswegen trübte sich die Stimmung des Coaches auch etwas ein, als Steffen Nkansah (27) vor dem Ende mit Verdacht auf Bänderverletzung im Sprunggelenk runtermusste.
Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg