Bittere Aue-Pleite gegen Cottbus: Schiri-Experte sieht zwei klare Fehler
Cottbus/Aue - Der FC Erzgebirge Aue kassierte am Samstag gegen Cottbus eine unverdiente 0:1-Niederlage. Für Schiedsrichter-Experte Babak Rafati (54) gab es jedoch zwei Fehlentscheidungen des Unparteiischen Lars Erbst (30), die großen Einfluss auf das Ergebnis hatten.

Der Ex-FIFA-Referee analysiert wöchentlich brenzlige Entscheidungen der Partien für das Portal Liga3Online. So auch die Veilchen-Pleite in Cottbus am Wochenende.
Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit kam es da zur ersten strittigen Szene in den Augen vom Experten: Im Mittelfeld ging Dennis Slamar (30, Cottbus) mit einem hohen Bein in einen Zweikampf mit Aue-Spieler Borys Tashchy (31) und traf ihn. Schiedsrichter Erbst beließ es bei einer Ermahnung.
Eine Fehlentscheidung? Laut Rafati ging Slamar mit "einem hohen Bein" zum Ball und spielte dabei zwar das Leder, traf anschließend aber im Bewegungsablauf seinen Gegenspieler Tashchy im Oberkörperbereich.
Das sei nicht nur "schmerzhaft", sondern auch ein "rücksichtsloser Einsatz", weshalb es laut Rafati eine Gelbe Karte hätte geben müssen.
"Eine Fehlentscheidung, es nur bei einer Ermahnung zu belassen", so der 54-Jährige.
Für Babak Rafati ist Elfmeter-Entscheidung ein Fehler

Kurz vor Schluss dann jedoch der viel entscheidendere Nackenschlag für den FCE: Nach einer Flanke von Niko Bretschneider (25) ging Linus Rosenlöcher (24) im Sechzehner in den Zweikampf mit Tolcay Ciğerci (30). Der Cottbuser ging zu Boden und der Unparteiische Erbst entschied auf Strafstoß.
Es kam, wie es kommen musste: Cigerci trat an und schoss Energie Cottbus in den letzten Minuten zur Führung.
Auch auf diese Situation blickte Rafati kritisch: "Der Ball wird in den Strafraum gepasst, dabei kommt es zu einem Zweikampf zwischen Rosenlöcher und Cigerci. Der Verteidiger ist eher am Ball und spielt das Spielgerät, Cigerci geht dennoch zu Boden. Dabei liegt aber keinesfalls ein Foulspiel vor, sodass es eine Fehlentscheidung ist, auf Elfmeter zu entscheiden."
Anschließend sei es zwar noch zu einem Fußtreffer gekommen, der Ex-Schiri bewertete diesen jedoch als natürlich Teil des Bewegungsablaufs sowie Fußballsports "und damit regelkonform".

Trotz starker Defensiv-Leistung schaffte es der FC Erzgebirge somit nicht, das Unentschieden zu halten und somit einen Punkt zu sichern.
Titelfoto: PICTURE POINT / S. Sonntag (2)