Erstes Tor nach Krebserkrankung: Aues Sijaric ist der Mann des Tages!

Aue - "Omar Sijaric!", schallte es nach dem 2:1 (2:0)-Heimsieg gegen den SV Waldhof Mannheim aus der Kurve. Die Fans wussten, wer ihr Spieler des Spiels ist. Der 21-Jährige vom FC Erzgebirge Aue hatte es sich nach langer Leidenszeit redlich verdient. Sijaric erzielte seinen ersten Treffer seit dem 1:0 gegen Ingolstadt am 22. Oktober 2021, das erste Tor nach überwundener Krebserkrankung.

Der Tunnel zum 1:0 - sein erstes Tor nach seiner Hodenkrebserkrankung. Omar Sijaric (21, r.) nahm den genialen Pass von Dimitrij Nazarov (32) auf und schob zur Führung gegen Mannheim ein.
Der Tunnel zum 1:0 - sein erstes Tor nach seiner Hodenkrebserkrankung. Omar Sijaric (21, r.) nahm den genialen Pass von Dimitrij Nazarov (32) auf und schob zur Führung gegen Mannheim ein.  © picture point/Sven Sonntag

Dazu war er an nahezu allen Offensivaktionen beteiligt. Die "Buwen" bekamen ihn einfach nicht zu fassen. "Ich bin extrem glücklich, wieder zurück zu sein und wie es gelaufen ist. Dass mich die Fans nach so einer langen Krankheit wieder in Empfang nehmen, ist ein schönes Gefühl. Hoffentlich können wir solche Erfolge in der Zukunft weiter ausleben", war Sijaric nach Abpfiff bewegt.

Dimitrij Nazarov (32) hatte in der 20. Minute gesehen, dass der Rechtsaußen in die Gasse startet, und hob die Kugel über zwei Mann hinweg, sodass die Bahn frei war. Sijaric musste vor Jan-Christoph Bartels (24) nur noch die nötige Coolness beweisen, um den Beinschuss anzubringen.

Aue-Coach Pavel Dotchev (57) bezeichnete ihn als "überragenden Spieler". Sijaric war es auch, der in der 53. Spielminute auf Zuspiel von Linus Rosenlöcher (22) zum vermeintlichen 3:1 konterte. Zumindest schien es so. Erst auf Betreiben des Assistenten, der zuvor keine Anstalten machte, Abseits zu zeigen, erkannte Schiri Tobias Schultes das Tor ab - sehr zur Verwunderung aller.

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"Vielleicht ist es Abseits gewesen, aber skurril ist es gewesen. Der Linienrichter meinte, er habe das Abspiel nicht gesehen", runzelte Sijaric in der Mixed-Zone die Stirn.

Freude bei Omar Sijaric (21) nach seinem 1:0-Treffer.
Freude bei Omar Sijaric (21) nach seinem 1:0-Treffer.  © picture point/Sven Sonntag
Die beiden Matchwinner im Veilchen-Trikot: Omar Sijaric (l.) und Antonio Jonjic (23), der zum 2:0 traf.
Die beiden Matchwinner im Veilchen-Trikot: Omar Sijaric (l.) und Antonio Jonjic (23), der zum 2:0 traf.  © picture point/Sven Sonntag

Elfmeterpfiff blieb aus! Auch Gästetrainer Christian Neidhart (54) war verwundert

Die skurrilste Szene der 3. Liga seit Langem. Aues Marvin Stefaniak (28, 2.v.l.) ließ in diesem Augenblick den Ball los. Zuvor rollte er ihm im Strafraum eine halbe Ewigkeit über beide Hände. Hier hatte Aue das Glück, das ihnen drei Minuten zuvor beim zurückgenommenen 3:1 durch Omar Sijaric fehlte.
Die skurrilste Szene der 3. Liga seit Langem. Aues Marvin Stefaniak (28, 2.v.l.) ließ in diesem Augenblick den Ball los. Zuvor rollte er ihm im Strafraum eine halbe Ewigkeit über beide Hände. Hier hatte Aue das Glück, das ihnen drei Minuten zuvor beim zurückgenommenen 3:1 durch Omar Sijaric fehlte.  © imago/eibner

Selbst Gästetrainer Christian Neidhart (54) war perplex: "Du hast gedacht, das Spiel ist gelaufen, und auf einmal hatten wir gefühlt Videobeweis. Ich habe mich selbst gewundert, dass er das Tor zurückgenommen hat."

Den VAR gibt es in der 3. Liga im Gegensatz zur 1. und 2. Bundesliga nicht, sonst wäre auch die nachfolgende Szene im gegenüberliegenden Strafraum nicht unter den Tisch gefallen.

Diesmal ging Marvin Stefaniak (28) in bester Volleyball-Manier zum Ball, doch der zwingende Elfmeterpfiff blieb aus. Neidhart: "Ich habe mir die Szene drei-, viermal angeschaut. Der Schiedsrichter hat sich entschuldigt. Ändert aber nichts daran, dass du diesen Elfmeter geben musst."

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Im Nachgang heißt es oft, dass sich Fehlentscheidungen über die Saison hinweg ausgleichen ... Vor dem Spieltag hatte Aue mit acht Fehlentscheidungen (Quelle: liga3-online.de) die drittmeisten kassiert.

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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