Aue - Mit Jörg Püschmann (34) ist ein Vertreter der aktiven Fanszene in den Vorstand des FC Erzgebirge Aue aufgerückt. Im Kumpelverein sind das ganz neue Töne und ein Indiz dafür, dass die Basis stärker eingebunden werden soll.

Geografisch trennen Chemnitz und Aue wenige Kilometer. Von "Ruß-Chams" ins "Gebärsch" ist es ein Katzensprung. Doch dazwischen liegen Welten. Wie verschlug es einen gebürtigen Karl-Marx-Städter wie Jörg Püschmann, Jahrgang 1988, in den Schacht?

"Es muss ein Frühlingstag in den mittleren Neunzigern gewesen sein. Als er am Stadion vorbeifuhr, musste Papa wohl anhalten, weil ich quengelte - und so sah ich mein erstes Spiel von der Gegengerade aus. Gegner und Ergebnis? Keine Ahnung mehr, allerdings habe ich mich sofort ins Erzgebirgsstadion verliebt", verrät der 34-Jährige.

Ab da war der weitere Weg vorgezeichnet. Mit kurzen Unterbrechungen ist Püschmann, in der Szene auch unter seinem Spitznamen "Sniper" bekannt, seit 2011 Trommler im Block.

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Der studierte Wirtschaftsberater gibt aber nicht nur musikalisch den Takt vor. In den zwei Jahrzehnten in der aktiven Fanszene war er an Projektgruppen und Aktionen maßgeblich beteiligt, wie z. B. der deutschlandweiten Initiative "12:12 - Ohne Stimme keine Stimmung", wo Püschmann als Regionalsprecher Ost fungierte.

Weiterhin engagierte er sich in der Gründungs- und Satzungsgruppe beim FC Erzgebirge Aue.

Püschmann, der von der aktiven Auer Szene vor der Mitgliederversammlung großen Rückhalt erhielt, wurde am 12. November vom neu gewählten Aufsichtsrat in den Vorstand berufen, wo er sich auf ehrenamtlicher Basis um das Miteinander im Kumpelverein kümmern will.

Der alten Vereinsführung war vorgehalten worden, diesen Anspruch nie richtig mit Leben ausgefüllt zu haben, sodass es mehr eine leere Worthülse blieb.

Püschmann will das ändern: "Ich will unseren Kumpelverein endlich wieder beleben, Fans und Mitglieder stärker einbeziehen und Aue wieder zu ihrem Verein machen." Auf sportlicher Ebene ginge es auf kurze Sicht darum, den Klassenerhalt in der 3. Liga zu erreichen. Langfristig sollen die Veilchen wieder an alte Erfolge anknüpfen.

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"Ich will mit anpacken, dass wir wieder dorthin zurückkehren, wohin wir gehören: in die 2. Bundesliga. Dazu brauchen wir jede und jeden. Deshalb fungiere ich im Vorstand für den Bereich Fan- und Mitgliederbelange sowie Kommunikation", betont Püschmann.