Dotchevs Plan: "Mannschaft verbessern, punktuell verstärken und in zwei Jahren aufsteigen"
Aue - Der FC Erzgebirge Aue ist letztes Jahr mit einer Erwartungshaltung und einem gewissen Selbstverständnis in die Saison gegangen, dass der Zweitliga-Abstieg nur ein Betriebsunfall und die 3. Liga allenfalls eine Zwischenstation ist.
Zwischen Anspruch und Wirklichkeit klaffte eine große Lücke. Dass die Veilchen dem Abstieg entronnen, lag vor allem an der starken Performance im Frühjahr unter Coach-Rückkehrer Pavel Dotchev (57).
Ihm gelang es, Aue aus dem Abwärtsstrudel zu befreien, in dem es sich seit der Trennung von Dirk Schuster im Sommer 2021 befand. Dotchev will die Veilchen wieder zum Blühen bringen: "Wir haben die letzten beiden Jahre gegen den Abstieg gespielt. Diesen Trend wollen wir beenden und nach oben gucken."
Einen Tabellenplatz für diese Saison als Ziel auszugeben, findet er nicht richtig. "Das wäre für mich wie Lotto: Sechs, sieben, acht, zehn. Mir geht es darum, wie wir Fußball spielen. Wenn wir uns als Mannschaft verbessern, kommen die Ergebnisse von allein."
"Für uns wäre es absolut top, einen einstelligen Platz zu holen. Jetzt geht es aber erst einmal darum, kleine Schritte zu machen. Vor uns liegt ein Marathon, kein Sprint", erklärt Dotchev.
Keine großen Sprüche aus Aue
Er nimmt damit Erwartungsdruck von der Mannschaft, damit diese sich entfalten und zueinander finden kann, Abgänge wie Dimitrij Nazarov (33), Antonio Jonjic (23) oder Sam Schreck (24) kompensieren und Neuzugänge integrieren kann.
Dotchev: "Wir haben zwei, drei Leistungsträger verloren. Mir ist klar gewesen, dass wir keine fertigen Spieler bekommen, die so weit sind, dass sie ihre Leistung von alleine auf den Platz bringen. Wir haben viel zu tun, müssen als Mannschaft wachsen."
Abrechnen lässt sich das nicht sofort, weshalb der 57-Jährige einen Zwei-Jahres-Plan anstrebt: "Mein Ziel ist, in zwei Jahren aufzusteigen. Dazu gehört, die Mannschaft dieses Jahr zu verbessern, um sie nächstes Jahr punktuell zu verstärken."
"Auf jeden Fall wollen wir keine großen Sprüche klopfen, denn diese haben die Fans in letzter Zeit oft genug gehört. Das braucht kein Mensch mehr."
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag