Die zwei Veilchen-Gesichter: In der ersten Hälfte wie ein Auf-, dann wie ein Absteiger

Aue - Das erste Saisondrittel ist gespielt und beim FC Erzgebirge lässt sich nach 13 Spieltagen eine klare Tendenz erkennen. In der ersten Halbzeit aufstiegsreif und in der zweiten nicht drittligatauglich, das sind die zwei Gesichter der Dotchev-Elf. Mit fatalen Folgen für das Tabellenbild!

Wie immer daheim trifft Aue in Halbzeit eins: Hier jubelt Kilian Jakob (26) über seinen Treffer zum 1:0 gegen den FC Hansa. Am Ende gewann Rostock 2:1.
Wie immer daheim trifft Aue in Halbzeit eins: Hier jubelt Kilian Jakob (26) über seinen Treffer zum 1:0 gegen den FC Hansa. Am Ende gewann Rostock 2:1.  © picture point/Sven Sonntag

Zieht man lediglich die erste Halbzeit heran, liegt Aue auf einem blendenden zweiten Platz (24 Pkt./12:6 Tore). Dazu ist es eine sichere Wette, im Erzgebirgsstadion im ersten Durchgang auf ein Tor für die Heimmannschaft zu setzen, genauso aber auch nach dem Seitenwechsel auf den Gegner zu tippen.

Zwölf der 17 Tore, davon zehn zu Hause, erzielten die Veilchen in der ersten Halbzeit, nur fünf danach. Das wirft die Frage auf, was im Pausentee drin ist? Man kann die Uhr danach stellen, dass mit Wiederanpfiff der Einbruch kommt.

Nur rein die zweite Halbzeit betrachtet, landet der FCE auf dem 20. Platz (9 Pkt./5:13 Tore) und schneidet damit nach dem Seitenwechsel so schlecht wie kein anderer Drittligist ab. Interessant: Bei Dynamo Dresden und dem SV Sandhausen verhält es sich gerade andersherum. In der ersten Halbzeit abstiegs- und in der zweiten aufstiegsreif.

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FC Erzgebirge Aue Aues Abwehrbollwerk Nkansah und Majetschak: Neues Duo macht hinten endlich dicht

Aus diesem Grund ist der Abstand in der Tabelle (noch) so marginal. Fest steht, dass die Veilchen etwas tun müssen. Das weiß auch Sportchef Matthias Heidrich (46).

Es fehlt an Impulsen von der Bank

Sportchef Matthias Heidrich (46) weiß, dass es bei den Veilchen noch Luft nach oben gibt.
Sportchef Matthias Heidrich (46) weiß, dass es bei den Veilchen noch Luft nach oben gibt.  © picture point/Sven Sonntag

"Ich denke, man muss die Sache von zwei Seiten betrachten. Natürlich müssen wir zusehen, dass wir bei Führung mehr auf das zweite Tor gehen. Wenn wir das in dieser Saison erzielt haben, haben wir auch gewonnen - oder wie in Unterhaching spät gepunktet. Manchmal fehlt uns auch die Konstanz über die 90 Minuten. Man darf aber auch nicht vergessen, dass auch der Gegner dazugehört, der sich nach einem Rückstand strafft und taktische Änderungen vornimmt, auf die wir vielleicht nicht immer die passende Antwort haben", meint Heidrich.

Was sich zudem wie ein roter Faden durch die Saison zieht, sind die ausbleibenden Impulse von der Bank. Nur das eine Einwechsler-Tor von Steffen Nkansah (28) in Unterhaching ist mager. Letztes Jahr hatte man in Maxi Thiel (31), Joshua Schwirten (22), Steffen Meuer (24) oder auch Sean Seitz (22) zeitweise relativ zuverlässige Joker.

Zum Vergleich: Viktoria Kölns Serhat-Semih Güler (27) hat in zehn Jokereinsätzen sieben (!) Treffer erzielt, Ingolstadts Sebastian Grönning (27) bei acht Einwechslungen vier Tore.

Titelfoto: Bildmontage: picture point/Sven Sonntag

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