DFL-Schock für Aue-Spieler Fandrich und Co.: HSV-Partie kurz vor 23 Uhr abgesagt!
Aue - Außer Spesen, nix gewesen! Der FC Erzgebirge Aue muss unverrichteter Dinge aus Hamburg abreisen. Die Partie beim Hamburger SV, die für Samstag angesetzt war, wurde am späten Freitagabend wegen eines Corona-Ausbruchs bei den Gastgebern von der DFL gecancelt.
Es war eine Absage mit Ansage, schließlich hatten die Hanseaten bereits am Donnerstag eine Verlegung beantragt. Die blieb aus und Aue fuhr hin - umsonst. Kurz vor 23 Uhr twitterte der HSV, dass die DFL dem Antrag auf Spielverlegung stattgegeben hatte.
Dumm gelaufen, vor allem für die FCE-Spieler - wie zum Beispiel Clemens Fandrich. Sollte der irgendwann eine Biografie schreiben, das Spieljahr 2021/22 wäre mindestens ein Kapitel Wert. Gelingt dem bereits von vielen abgeschriebenen Aue tatsächlich noch der Klassenerhalt, taugt das, was er diese Saison durchgemacht glatt für ein Buch. Es wäre ein Thriller mit unvorhersehbaren Wendungen. Und mit Happy End?
Das erhoffte sich Fandrich für die abgesagte Partie beim Hamburger SV: "Das ist der typische Kampf David gegen Goliath. Wir sind Underdog, aber genau das ist unsere Chance. Hamburg muss gewinnen, während wir hinfahren und uns niemand böse ist, wenn wir nur einen Zähler holen. Aber wir tun unser Bestes, um ein unangenehmer Gegner zu sein. In den letzten Jahren konnten wir zeigen, dass man hier Punkten kann. Von daher haben wir ein gutes Gefühl."
"Fanne" konnte da noch nicht wissen, dass die Partie aufgrund des Corona-Ausbruchs beim HSV abgesetzt wird.
Aue-Kicker Fandrich: "Jetzt muss es am Ende nur noch mit dem Klassenerhalt klappen"
Es war eine von vielen unerwarteten Wendungen. Eine, wie es sie im Hinspiel gab, als man sich zu Hause 1:1 vom HSV trennte.
"Da waren wir ziemlich nahe dran, sie an den Rand der Niederlage zu bringen. Darauf, warum es nicht geklappt hat, brauchen wir nicht mehr eingehen", findet Fandrich. Zur Auflösung: Dirk Carlson (23) hatte in der 90.+4. Minute ins eigene Tor getroffen, was Aue um den ersten Saisonsieg brachte. Den fuhren die Veilchen zwei Spieltage später gegen Ingolstadt ein.
Für Fandrich ein Spiel mit bitterem Nachgeschmack. Wegen einer vermeintlichen Spuckattacke gegen den Linienrichter flog der 31-Jährige mit Rot vom Platz und wurde später durch das DFB-Sportgericht bis Saisonende gesperrt. Der Veilchen-Kicker wies alle Vorwürfe von sich und knickte nicht ein.
Der Kumpelverein stand ihm bei und erreichte durch Vereinsjustiziar Kay Werner eine drastische Verkürzung der Sperre von sieben Monaten auf sieben Spiele. Ein Erfolg für die Reputation des bislang als tadelloser Profi geltenden Fandrich und ein Gewinn für Aue im Abstiegskampf.
"Ich habe diese Saison schon so viel erlebt und durchgemacht, das reicht für eine Karriere. Jetzt muss es am Ende nur noch mit dem Klassenerhalt klappen", sagt Fandrich.
Kurz vor 23 Uhr sagte die DLF die Aue-Partie ab
Titelfoto: imago images/Holsteinoffice