Der unzufriedene Reservist: Taffertshofer kehrt mit Aue zurück nach Osnabrück

Aue - Ulrich Taffertshofer (30) war in dieser Saison schon alles beim FC Erzgebirge: Stammspieler, Leistungsträger, Mitglied des Mannschaftsrates und sogar Kapitän. Derzeit ist er aber vor allem Reservist. Seine Rückkehr nach Osnabrück am Samstag hat er sich anders vorgestellt. Von der Bank aus will er den Anpfiff nicht erleben, wird aber damit leben müssen.

Zu Saisonbeginn - wie hier bei 1860 München - war Ulrich Taffertshofer (30, r.) Stammspieler, Leistungsträger und sogar Kapitän. Unter Pavel Dotchev stand er noch nicht in der Startelf.
Zu Saisonbeginn - wie hier bei 1860 München - war Ulrich Taffertshofer (30, r.) Stammspieler, Leistungsträger und sogar Kapitän. Unter Pavel Dotchev stand er noch nicht in der Startelf.  © imago/Sven Simon

Vier Jahre lang hat Taffertshofer an der Bremer Brücke gespielt und dabei 119 Partien in der 2. und 3. Liga für die Lila-Weißen aus Niedersachsen absolviert. Im Sommer ging er nach Aue.

Anfangs war er gesetzt, der neue Leitwolf, gar Spielführer. 14-mal stand er in der Startelf, unter Pavel Dotchev (57) aber noch nicht. Er setzt im defensiven Mittelfeld auf Sam Schreck (24) und Marco Schikora (28).

Der 30-Jährige ist unzufrieden und hat dem Trainer das offen und ehrlich gesagt. "Ich sage mal so, wenn ich nicht unzufrieden wäre, dann wäre ich hier Fehl am Platze. Ich sehe mich in einer anderen Rolle, das habe ich ihm so mitgeteilt", sagt Taffertshofer.

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"Ich sehe mich in der Startelf, spiele auch mal in der Innenverteidigung, wenn man mich dort braucht. Aber meine Stärke habe ich auf der Sechser-Position", so der gebürtige Penzberger.

Diese Stärke konnte er in diesem Kalenderjahr gegen Bayreuth (4:0) und Freiburg II. (0:0) zwar zeigen, aber eben nur wenige Minuten. Er kam in den Endphasen der Partien und brachte sie sozusagen nach Hause.

Aue holte zehn Punkte in Folge

Vor knapp drei Jahren: Ulrich Taffertshofer (l.) im VfL-Trikot gegen seinen jetzigen Mitspieler Dimitrij Nazarov (32). 0:0 hieß es damals am 21. Februar 2020. Das wäre am heutigen Samstag gut für Aue.
Vor knapp drei Jahren: Ulrich Taffertshofer (l.) im VfL-Trikot gegen seinen jetzigen Mitspieler Dimitrij Nazarov (32). 0:0 hieß es damals am 21. Februar 2020. Das wäre am heutigen Samstag gut für Aue.  © picture point/Sven Sonntag

Dass sein Team ins Rollen gekommen ist, liegt für Taffertshofer neben dem mentalen Aspekt auch im körperlichen Bereich. "Wir sind einen Tick fitter als noch zu Saisonbeginn, das muss man klar sagen", erklärt er. "Aber das Wichtigste ist der Kopf, wichtiger als alles andere. Fit machen kann dich jeder. Wenn der Kopf freier ist, spielt es sich auch freier auf."

Und der spielte zuletzt mit. Zehn Punkte in Folge sind stark, daran will und muss Aue am heutigen Samstag anknüpfen. Doch Osnabrück hat 15 hintereinander geholt. Das zeigt, wie schwer es werden wird.

Taffertshofer ist 2019 mit Osnabrück in die 2. Liga aufgestiegen und 2021 wieder ab. Seine Zeit dort hat ihn geprägt. "Die Fans haben mich schon geliebt", lacht er. Mit seiner robusten Art hat er sich in die Herzen gespielt. Diese will er nun brechen - auch wenn es nur ein Kurzeinsatz werden sollte.

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"Ich habe mit einer Gastmannschaft noch nie in Osnabrück gewonnen. Es wird also Zeit", sagt er.

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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