Besong stürmt nach Dortmund, Ferjani kehrt nach Aue zurück
Aue - Der FC Erzgebirge Aue und der 1. FC Nürnberg waren bei den Verhandlungen schon weit. Paul-Philipp Besong (22) war vom Zweitligisten ausgeliehen, überzeugte, Aue wollte ihn behalten.
Als der Transfer auf die Zielgerade einbog, kam das Spiel der Veilchen gegen die Zweite von Dortmund am 36. Spieltag und alles drehte sich. Der 22-Jährige stürmt künftig für die U23 des BVB.
Besong traf an jenem Montagabend im Mai beim 3:3 doppelt, es war mit Abstand seine stärkste von vielen guten Partien in der abgelaufenen Saison. Noch in den Katakomben sollen ihm die Verantwortlichen des BVB ein Angebot gemacht und sich später mit Nürnberg geeinigt haben. Das traf beim Stürmer auf fruchtbaren Boden - was bei seiner Vita wenig verwunderlich ist.
Besong wurde in der Nähe von Unna geboren, wechselte 2009 in den Nachwuchs der Borussia und blieb dort bis 2019. In dem Jahr wurde er A-Junioren-Meister. Danach zog es ihn nach Nürnberg und im Vorjahr nach Aue.
"Dortmund ist meine große Liebe", sagte er damals nach der Partie gegen die Schwarz-Gelben: "Ich bin da groß geworden, da ist meine Familie." Logisch, dass er bei dem Angebot nicht Nein sagen konnte.
Ramzi Ferjani kehrt zum FC Erzgebirge Aue zurück
Für Aue allerdings ein herber Schlag, denn gerade in der Rückrunde lebte der Flügelspieler mit seiner robusten Art auf, spielte sich in der Herzen der Fans.
Ihn jetzt zu ersetzen, das wird schwer, weil: Andere Vereine können schlichtweg tiefer in die Tasche greifen. Das Problem hat auch Sportdirektor Matthias Heidrich (45) erkannt. "Auch wenn es meine erste Sommertransferperiode als Sportchef ist, kann ich sagen: Die Anforderungen und Forderungen sind höher geworden." Ganz speziell für Aue, da der Verein noch einige Altlasten aus dem Vorjahr mit sich herumschleppen muss.
Dazu zählt Ramzi Ferjani (22) anscheinend nicht. Der 22-jährige Deutsch-Tunesier stammt wie Besong aus der Dortmunder Jugend, wurde mit ihm auch Meister. Er kam vor zwei Jahren ins Erzgebirge, fand aber in seiner ersten Saison nicht statt.
Nach einer schweren Knieverletzung fiel der Innenverteidiger fast die komplette Spielzeit aus, im Vorjahr wurde er nach Worms in die Regionalliga ausgeliehen. Jetzt soll Ferjani nach Aue zurückkehren und sich Trainer Pavel Dotchev (57) zeigen.
Sollte er Fuß fassen, würden sich auch die Anzeichen verdichten, dass Alexander Sorge (30) wohl einer zu viel im Abwehrzentrum wäre.
Titelfoto: IMAGO/Michael Taeger