Aue - Der FC Erzgebirge Aue und die Derbys ... So richtig gefunkt hat es in dieser Saison noch nicht. Außer beim 2:0 im Rückspiel in Zwickau war es viel Essig. Dabei sind genau diese Begegnungen wie der heutige Ost-Schlager beim Halleschen FC doch das Salz in der Suppe. Danach gieren die Fans.

Der Gästeblock im Leuna-Chemie-Stadion wird rappelvoll sein. Alle 1200 Tickets wurden im Vorverkauf abgesetzt. Das allein unterstreicht, welche Bedeutung die Partie beim eigenen Anhang hat. Damit geht aber auch eine gewisse Erwartungshaltung einher.

Es ist ein Geben und Nehmen, wie Mittelfeldmann Marvin Stefaniak (28) treffend einschätzt: "Es ist ganz wichtig, dass die Fans uns unterstützen und wir das letzte Heimspiel gezogen haben. Wir müssen alle kapieren, dass wir die Fans brauchen und sie uns."

Nicht anders sieht es Rechtsverteidiger Tim Danhof (25): "Wir haben nicht viele der Derbys gewonnen, weshalb es nicht verkehrt ist, gegen einen Nachbarn in Anführungsstrichen mal wieder ein Ausrufezeichen zu setzen."

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Das mit dem Ausrufezeichen oder Statement setzen ist Aue in den letzten Partien seltener gelungen als noch zu Jahresbeginn, als Aufstiegsaspiranten wie Ingolstadt und später Saarbrücken, Mannheim oder Wiesbaden reihenweise - wenn auch knapp - bezwungen wurden.

Die jüngsten Niederlagen gegen 1860 München und in Meppen, dazwischen das Pokal-Aus beim Chemnitzer FC sowie zuletzt das holprige 1:0 gegen Oldenburg haben gezeigt: Auf einer Pobacke lässt sich die 3. Liga nicht absitzen. Das ist Kampf pur. Wer den nicht annimmt, hat gefühlt schon verloren.

Stefaniak: "Halle hat mit sich selbst zu tun. Die stecken unten drin und müssen kämpferisch wie läuferisch an ihre bestmögliche Leistung gehen. Diese Tugenden müssen wir auch auf den Platz bringen und genau das hineinhauen. Wenn wir die letzten Spiele etwas gemerkt haben, dann, dass es mit 90 Prozent nicht geht, sondern es bei jedem Spiel 100 Prozent braucht."