Aues süße Rache an Dynamo: "Bewusst darauf gesetzt, nicht zusätzlich Öl ins Feuer zu gießen"

Aue - Erzgebirge Aue hat mit dem Derbysieg über Dynamo Dresden (2:1) ein Statement gesetzt. Es war der erste Dreier gegen eines der ersten drei Teams und in zweierlei Hinsicht ein ganz wichtiger.

Er weiß genau, wie groß sein Tor ist: Martin Männel (35) lässt den Ball von Ahmet Arslan am Dreiangel vorbeistreichen.
Er weiß genau, wie groß sein Tor ist: Martin Männel (35) lässt den Ball von Ahmet Arslan am Dreiangel vorbeistreichen.  © IMAGO/Frank Kruczynski

Die Veilchen konnten sich selbst beweisen, dass sie in dieser 3. Liga jeden schlagen können und bestätigten ihre starke Rückrundenform. TAG24 sprach hinterher mit Kapitän Martin Männel (35), der sich mit seinen Paraden einmal mehr als sicherer Rückhalt auszeichnete.

TAG24: Glückwunsch zum vierten Sieg im neuen Jahr! Aue ist mit 13 Zählern gut gestartet, besser als das Top-Duo Dynamo (6 Pkt.) und Regensburg (7). Worauf führen Sie die starke Frühform zurück?

Männel: In der Hinrunde sind wir bereits ganz stabil gewesen, was die Defensive anbelangte. Dennoch ließen wir Punkte liegen, weil wir die Rückwärtsbewegungen nicht konsequent genug ausgeführt, Situationen unterschätzt haben und nach Auswechslungen nicht mehr so die Kompaktheit dagewesen ist. Darauf lag ein Augenmerk in der Winterpause und vor dem ersten Spiel gegen Essen. Über die Zeit haben sich auch die Automatismen entwickelt.

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TAG24: Dynamo hatte vor dem Derby in den sozialen Medien die eigenen Spieler gefragt, was Dresden schöner als Aue macht. Eine bessere Steilvorlage konnte es gar nicht geben?!

Männel: Es wurde an uns Spieler herangetragen, und wir haben das registriert. Aber es war ein Derby, da ist man ohnehin bis aufs Äußerste motiviert und da spielt so eine Spitze nur eine untergeordnete Rolle. Wir haben bewusst darauf gesetzt, nicht zusätzlich Öl ins Feuer zu gießen. Von daher: Ich hätte so eine Aktion nicht gemacht.

Die Veilchen schauen von Spiel zu Spiel

FCE-Keeper Martin Männel (35, l.) "enterte" nach dem 2:0 den Jubelhaufen seiner Veilchen.
FCE-Keeper Martin Männel (35, l.) "enterte" nach dem 2:0 den Jubelhaufen seiner Veilchen.  © imago/Fotostand

TAG24: Großen Anteil am Derbysieg hatte wie schon eine Woche zuvor in Halle Marcel Bär (31) ...

Männel: Er ist aber nicht nur wegen seiner Tore so wichtig für uns!

TAG24: Weil er auch extrem viele Wege für die Mannschaft geht ...

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Männel: Genauso einen Stürmer wünscht sich jede Mannschaft. Die Rückwärtsbewegung geht bei ihm los und es ist unfassbar, was er, Boris Tashchy (30), Omar Sijaric (22) und Marvin Stefaniak (29) für Wege nach hinten gehen, um nach Ballverlust sofort wieder mit elf Mann hinter dem Ball zu stehen. Das ist schon eine Qualität! Und 'Cello' erkennt einfach die Situation, ist sich für den Weg nach hinten nicht zu schade. Das und vorne wiederum mit einem Kontakt die Tore zu machen, zeichnet ihn total aus.

TAG24: Mit 41 Punkten ist der Klassenerhalt fast fix. Was geht noch nach oben?

Männel: Gegenwärtig schaut bei uns niemand, was bei den Punkten vorne für eine Zahl dran steht, ob eine 3, 4 oder bald 5. Wir wollen unser Spiel auf den Platz bringen. Dort, wo uns das gelungen ist, sind wir erfolgreich gewesen. Sobald aber jemand etwas Wildes machen will, geht das schief.

TAG24: Am Sonnabend wartet mit dem Jahn der nächste Spitzenklub ...

Männel: Regensburg verteidigt brutal gut als Mannschaft, auch wenn sie mit dem 3:6 in Sandhausen ein extremes Negativerlebnis durchgemacht haben. Wie schwer es ist, gegen sie Tore zu erzielen, hat das Hinspiel gezeigt. Wir müssen versuchen, früh das 1:0 zu erzielen und wenn uns das nicht gelingt, wenigstens stabil stehen und weiterhin gierig bleiben. Denn wir wollen mit unseren Fans wieder genau solche Momente kreieren wie am Sonntag.

Vielen Dank, Martin Männel, für das Interview!

Titelfoto: IMAGO/Frank Kruczynski

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