Aues Stefaniak wütet über Schiri: "Bodenlos! Mit dem VAR werden die immer schlechter!"

Aue - Unverständnis, Wut, Ratlosigkeit: Das waren die Gefühle, die den Veilchen nach dem 1:1 gegen den 1. FC Saarbrücken ins Gesicht geschrieben standen.

Marvin Stefaniak (29) war nach dem Spiel mächtig sauer.
Marvin Stefaniak (29) war nach dem Spiel mächtig sauer.  © Picture Point / Sven Sonntag

Mirnes Pepic (28) eilte heftig gestikulierend und wutschnaubend in die Kabine. Boris Tashchy (31) richtete einen Spruch in Richtung der Schiedsrichterkabine, wo sich mit Referee Martin Speckner (28) derjenige aufhielt, dem sie die zwei verlorenen Punkte mit ankreideten.

Es war nicht nur die Schuld des Schiris, denn Aue bekam nach der Führung durch Marcel Bär (18.) nicht mehr den Zug zum Tor, wie noch davor, wo gleich zweimal das Aluminium einer noch höheren Führung im Weg stand. Aber fünf Szenen, in denen der Unparteiische nicht pfiff, überlagerten alles.

Los ging's in der vierten Minute, als Marvin Stefaniak (29) von Calogero Rizzuto (32) im Strafraum zu Fall gebracht wurde. "Für mich ein klarer Elfmeter! Ist mir scheißegal, ob ich jetzt für diese Aussage Ärger bekomme, aber dieser Schiedsrichter war bodenlos! So verpfeifen die Spiele", echauffierte sich Stefaniak hinterher in der Mixed-Zone.

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"Für mich war das der bisher schlechteste Schiedsrichter in dieser Saison. Ich finde, mit dem VAR werden die immer schlechter!", legt der 29-Jährige nach. Denn im Gegensatz zur 1. und 2. Bundesliga gibt's in der 3. Liga keinen Video-Referee, der knifflige Szenen auflöst.

Bär: "Wir müssen auf unsere Leistung schauen"

Der 21-jährige Elijah Krahn vom FC Saarbrücken im Duell mit Aues Boris Tashchy.
Der 21-jährige Elijah Krahn vom FC Saarbrücken im Duell mit Aues Boris Tashchy.  © Picture Point / Gabor Krieg

Auch Torjäger Bär (32) haderte mit einem ausgebliebenen Strafstoß, nachdem ihn abermals Rizzuto nach dem Seitenwechsel im Strafraum am Knöchel getroffen hatte und ging zugleich darauf ein, dass der Unparteiische überhaupt auf beiden Seiten nicht auf der Höhe gewesen sei:

"Ich spitzel den Ball weg. Er trifft mich. Auf beiden Seiten kann, muss es insgesamt vier Elfmeter geben. Dazu das 1:1, wo Martin Männel (36) sagt, er hat den Ball in der Hand. Sehr unglücklich, der Schiedsrichter heute."

Männel hatte im ersten Durchgang Simon Stehle (23) abgeräumt, wofür es ebenfalls Elfer geben muss - laut FCS-Sportdirektor Jürgen Luginger (56) habe sich Speckner im Nachgang für den verwehrten Strafstoß entschuldigt - und sich dann in der Crunch-Time das 1:1 durch Kai Brünker (81.) eingehandelt.

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Dass er beim Abfangen einer Flanke robust angegangen war, monierten der FCE-Keeper, seine Teamkollegen und Pavel Dotchev (59) hinterher.

Alleine am Schiri-Gespann ließ sich das Remis allerdings nicht festmachen. "Wir müssen auf unsere Leistung schauen und da waren wir in der zweiten Halbzeit zu passiv. Saarbrücken macht mehr Druck, weshalb das 1:1 in Ordnung geht", lautet Bärs salomonisches Urteil.

Da sind wir wieder beim Thema breite Bank. Während Saarbrücken nachlegen konnte, war bei Aue nach der Auswechslung von Bär, der nach einem Tritt in die Ferse nach Spielende bandagiert vor die Mikrofone trat, vorne nahezu Essig. Omar Sijaric hatte an seinem 23. Geburtstag zwar das Last-Minute-2:1 auf dem Kopf, aber in Summe war das 1:1 leistungsgerecht.

Titelfoto: Picture Point / Sven Sonntag

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