Aue zeigt Nerven! Das war's wohl endgültig mit dem Aufstieg
Verl - "Eines kann ich unseren Fans versprechen, dass wir uns bis zum Schluss sehr professionell verhalten werden. Selbst wenn wir keine Chance mehr für ganz oben haben", sagte Trainer Pavel Dotchev. Jene Worte allein genügten, um zu wissen, wie tief die Enttäuschung beim 58-Jährigen saß. Der FC Erzgebirge hatte beim 1:3 (0:1) in Verl am Samstag Nerven gezeigt und dadurch die glänzende Gelegenheit ausgelassen, nochmal richtig oben ranzurutschen.
"Heute ist alles schiefgelaufen, was schieflaufen konnte", zeigte sich Dotchev zu Recht enttäuscht. Zwei Schlafwageneinlagen zu Beginn beider Halbzeiten nutzte der SCV eiskalt durch Niclas Nadj (6.) und Lars Lokotsch (49.).
Marco Schikora unterlief zu allem Überfluss ein Eigentor (54.), was der Vorentscheidung gleichkam. Steffen Nkansah (76.) betrieb Schadensbegrenzung.
"Das Ergebnis entspricht den Leistungen beider Mannschaften. Wir haben uns ein Stück weit selbst geschlagen, weil wir zu einfache Fehler gemacht haben und zu hektisch waren", urteilte Kapitän Martin Männel, der im frühen 0:3 ebenfalls den K.o. sah.
Dass man nicht noch ein viertes oder fünftes Tor kassierte, wertete der Routinier als Zeichen der Moral und schrieb es auch der Performance der Einwechsler zu. Wobei gerade Niko Vukancic hervorzuheben ist, der nach überstandenem Schlüsselbeinbruch zur 56. Minute hineinkam und Aue merklich Stabilität verlieh.
Männel: "Über die Saison haben wir zu viel liegen gelassen"
Dass nach vorne viel zu wenig kam, stand auf dem anderen Blatt.
Da Münster verlor, ist Aue zwar noch in der Verlosung, aber der Weg ist verdammt weit, weiß auch Routinier Männel, obwohl die Veilchen den möglichen Aufstieg nicht erst am Wochenende vergaben. Dafür blieben in den Wochen und Monaten zuvor zu viele Zähler liegen.
Männel: "Wir brauchen nicht auf andere schauen. Über die Saison haben wir zu viel liegen gelassen. Auch heute war wieder so ein Tag. Es wäre nicht nötig gewesen, wenn wir eine bessere Leistung auf den Platz bekommen hätten."
So fehlte im entscheidenden Moment das gewisse Etwas ...
Titelfoto: imago/eibner