Aue: Vor der Reise in die Vergangenheit muss Härtel noch nach Glauchau

Aue - Die Wahrscheinlichkeit lag bei zwei Drittel, dass es für Aues Coach Jens Härtel (55) im Halbfinale eine Reise in die eigene Vergangenheit gibt. Mit dem FC Grimma und Lok Leipzig lagen zwei seiner Jugendvereine im Lostopf. Ein Wiedersehen mit einem der beiden Clubs wird's nun erst im Finale geben - wenn der FC Erzgebirge vorher seine Hausaufgaben erledigt.

Noch bleibt Aues Trainer Jens Härtel etwas Zeit, um die Koffer für die Reise in die Vergangenheit zu packen.  © picture point/Sven Sonntag

Die lauten: Empor Glauchau im Halbfinale auszuschalten. Der Sechstligist ist die Pokalsensation. Mit dem 2:1 gegen den FSV Zwickau im Achtelfinale gelang den Westsachsen schon einmal der große Coup.

Härtel nötigt dies Respekt ab: "Glauchau ist ein sehr interessantes Los. Allein die Qualifikation für die Runde der letzten vier erfordert höchsten Respekt vor ihnen."

Kaum stand die Paarung, machte sich der erfahrene Fußballlehrer an die erste Gegneranalyse.

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Härtel: "Als Tabellenführer der Sachsenliga erst 17 Gegentore in 18 Spielen kassiert zu haben, spricht für die Kompaktheit des Teams. Dennoch sind wir der Favorit und wollen unbedingt ins Endspiel."

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Favoritenrolle ja - aber Aue will nichts dem Zufall überlassen

Im November scheiterte der FSV Zwickau im Glauchauer Sportpark an der Meeraner Straße.  © Andreas Kretschel

Eigene Ansprüche anzumelden, ist das eine, ihnen gerecht zu werden das andere. Sportchef Matthias Heidrich (47) dazu: "Zur optimalen Gegnervorbereitung gehört auch, dass wir sie zuvor live anschauen."

Auch den Platz könnten die Veilchen vielleicht vorab nochmal genauer inspizieren. Wobei das keine Gewähr fürs Weiterkommen gibt. Zwickau tat dies im November ebenfalls - und stolperte. Aber ganz so unbekannt ist Aue der Sportpark an der Meeraner Straße, der, wenn alles genehmigt wird, bis zu 4999 Zuschauer fassen wird, nicht.

Heidrich: "Wir waren ja vor zwei Jahren zum Freundschaftsspiel schon mal da, kennen also die Gegebenheiten. Das ist nicht von Nachteil!" Voraussichtlich 800 Schlachtenbummler finden im Gästeblock Platz, wie Empor-Vorstandschef Patrick Jahn gegenüber TAG24 in Aussicht stellte.

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Setzt sich der Favorit durch, stünde Lila-Weiß das zweite Mal in Folge und insgesamt zum elften Mal (darunter zwei Finalteilnahmen von Aue II.) im Endspiel. Der letzte Pokalsieg gelang 2016 gegen den FSV Zwickau.

Tabelle 3. Liga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 SG Dynamo Dresden 30 56:31 56
2 FC Energie Cottbus 30 54:34 55
3 1. FC Saarbrücken 30 43:33 51
4 Arminia Bielefeld 30 46:32 50
5 FC Ingolstadt 04 30 58:46 48
6 SC Verl 30 45:41 46
7 FC Hansa Rostock 29 40:35 45
8 Viktoria Köln 30 46:41 44
9 SV Wehen Wiesbaden 30 42:46 41
10 Alemannia Aachen 30 33:33 40
11 FC Erzgebirge Aue 30 41:48 40
12 TSV 1860 München 30 41:52 39
13 VfL Osnabrück 30 40:46 38
14 SV Waldhof Mannheim 30 35:34 37
15 Rot-Weiss Essen 30 39:45 37
16 VfB Stuttgart II 30 40:50 37
17 Borussia Dortmund II 30 41:43 36
18 SV Sandhausen 30 43:49 32
19 Hannover 96 II 30 38:59 27
20 SpVgg Unterhaching 29 33:56 19

Die Tabelle der 3. Liga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Drittliga-Meister und steigt in die 2. Liga auf. Auch der Zweite steigt direkt auf. Platz 3 spielt mit dem drittletzten Platz der 2. Bundesliga um Aufstieg oder Verbleib in der Liga.

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