Aue-Trainer Shpilevski, Maradona und die Disziplinlosigkeiten in Brest
Aue - Vor drei Jahren verließ der heutige FC Erzgebirge Aue-Trainer Aleksey Shpilevski (33) den Nachwuchs von RB Leipzig, um in seiner Heimat Belarus seine erste Station im Profi-Fußball anzutreten. Er wurde Coach des FC Dynamo Brest. Dort machte er im Juli 2018 Bekanntschaft mit dem Präsidenten des Vereins - Diego Maradona.
"Gott segne ihn", sagte der 33-Jährige auf die skurrile Begegnung mit dem argentinischen Weltstar, der am 25. November 2020 im Alter von nur 60 Jahren starb, angesprochen. Maradona war im Mai 2018 Präsident des Vereins geworden und genau einmal selbst in Brest. Mit einem Panzerwagen wurde er am 16. Juli ins Stadion gefahren, die Massen jubelten ihm zu, er den Fans.
"Ich durfte ihn erleben zu diesem Heimspiel", so Shpilevski. "Das war ein ganz interessantes Treffen. Wir wurden 13 Uhr einbestellt in die Kabine, Diego ist 19.30 Uhr erschienen. Es war schon eine coole Begegnung, so eine Legende zu treffen. Er hat ein paar emotionale Worte an die Mannschaft gerichtet. Ein Erlebnis", so Aues Trainer schmunzelnd.
Das ganz große Erlebnis war Brest im Endeffekt für ihn aber nicht. Er kam im Juli und ging im November, schmiss die Brocken nach Disziplinlosigkeiten der Spieler hin. Einige wollten den neu eingeschlagenen Weg nicht mitgehen, zeigten ein Verhalten (u. a. Alkoholkonsum während eines Saunabesuchs), das Shpilevski nicht duldete.
"Der Verein hat mir aber nicht den Rücken gestärkt, als ich Sanktionen ausgesprochen habe, daher war das Aus unvermeidlich. Bevor ich mein Gesicht verlieren, trennten wir uns lieber", so der Coach.
Eine Geschichte, die auch den Auer Spielern zeigt: Shpilevski lässt sich trotz seines jungen Alters nicht verbiegen.
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