Aue-Sportchef nach Pleite gegen Jena sauer: "Zu emotionslos und ohne nochmal Willen zu zeigen!"

Aue - Die Enttäuschung über den Auftritt der Veilchen im vorletzten Testspiel, das gegen Regionalligist Carl Zeiss Jena 1:3 (0:2) verloren wurde, stand Sportchef Matthias Heidrich (46) ins Gesicht geschrieben. Zwei Wochen vor dem ersten Drittliga-Heimspiel gegen Hannover 96 II., zeigte sich der FC Erzgebirge Aue nicht von seiner besten Seite - um es milde auszudrücken.

Ken Gipson (28) traf zum zwischenzeitlichen 3:0 für Jena gegen den FC Erzgebirge. Aues Keeper Louis Lord (20) ist geschlagen. Die Veilchen wehrten sich zu wenig gegen die Niederlage.
Ken Gipson (28) traf zum zwischenzeitlichen 3:0 für Jena gegen den FC Erzgebirge. Aues Keeper Louis Lord (20) ist geschlagen. Die Veilchen wehrten sich zu wenig gegen die Niederlage.  © picture point/Sven Sonntag

"Das Spiel geht genauso los, wie du es nicht brauchst: Mit einem frühen Tor nach einem individuellen Fehler", meint Heidrich zum Jenaer Blitzstart durch Joel Richter (1.).

Elias Löder (18.) und Ken Gipson (52.) stellten auf 3:0 für den Viertligisten, Steffen Nkansah (77.) betrieb Ergebniskorrektur.

Konzentration, Körpersprache, das gewisse Selbstbewusstsein und die Abstimmung untereinander waren oftmals nicht vorhanden.

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Letzteres war mit der Tatsache geschuldet, dass Coach Pavel Dotchev nochmal einige Positionen ausprobierte.

Martin Männel, Boris Tashchy und Mirnes Pepic kamen gar nicht zum Einsatz, Anthony Barylla, Marvin Stefaniak oder Kilian Jakob nur von der Bank. Niko Vukancic fehlte überdies angeschlagen.

Ricky Bornschein (24, l.) war einer der wenigen, der gegen die guten Jenenser dagegenhielt.
Ricky Bornschein (24, l.) war einer der wenigen, der gegen die guten Jenenser dagegenhielt.  © picture point/Sven Sonntag

Aue-Sportchef Heidrich: "Wir haben es nicht geschafft, in irgendeiner Form eine Reaktion zu zeigen"

Kritischer Blick: Aues Sportchef Matthias Heidrich (46) war nach der Pleite gegen Jena angefressen.
Kritischer Blick: Aues Sportchef Matthias Heidrich (46) war nach der Pleite gegen Jena angefressen.  © picture point/Sven Sonntag

"Wir haben es nicht geschafft, in irgendeiner Form eine Reaktion zu zeigen. Der einzige, der das Spiel verbal mit gesteuert hat, war Marvin Stefaniak. Ich denke da nur an eine Szene in der Schlussphase, als er hinters Tor rennt, um den Ball zu holen und das Spiel schnell zu machen. Das hat kein anderer getan. Obwohl das zwar nur eine Kleinigkeit ist, zeigt das mir, wer wie dabei ist, man Sachen verändern oder Einfluss auf einen schlechten Start nehmen will", kritisiert Heidrich, dass sich zu viele dem Schicksal einfach fügten, statt sich aktiv dagegen zur Wehr zu setzen.

"Ich hatte den Eindruck, dass viele einfach das Ganze hinnahmen. Ricky Bornschein würde ich da vielleicht auch noch herausnehmen, aber bei allen anderen war das zu emotionslos und ohne nochmal den Willen zu zeigen, anzupacken", legt Heidrich nach.

Die Sommerpause ist die Gelegenheit, sich für die Startelf aufzudrängen, in der nach den Abgängen von Marco Schikora und Tim Danhof zwei Plätze frei geworden sind, aber auch auf anderen Positionen der Konkurrenzkampf entfacht werden sollte.

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"Jeder hat den Anspruch, spielen zu wollen. Dann soll er so eine Möglichkeit auch nutzen! Jena hat eine gute Mannschaft. Aber vieles heute hatte einfach damit zu tun, dass wir nicht gut waren", sagt Heidrich.

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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