Aue-Sportchef Heidrich hakt beim DFB wegen Sonntagabend-Spielen nach

Aue - Erzgebirge Aue und die Sonntagabendspiele werden langsam zum Running Gag. Mit Freiburg II. (29.10.) auswärts am 13. Spieltag hat der DFB den Veilchen bereits ihre sechste Partie in diesem späten Slot terminiert. Die Begeisterung bei den Verantwortlichen hält sich in Grenzen und die Frage nach dem (fehlenden) Fingerspitzengefühl in Frankfurt am Main kommt auf.

Zuletzt mussten die Veilchen am 1. Oktober gegen Regensburg unter Flutlicht ran.
Zuletzt mussten die Veilchen am 1. Oktober gegen Regensburg unter Flutlicht ran.  © IMAGO/Sascha Janne

"Zum wiederholten Mal wird eine Partie unglücklich angesetzt", formuliert es Sportchef Matthias Heidrich (45) sehr diplomatisch. Drei Heim- und drei Auswärtsspiele gingen bzw. gehen Sonntagabend unter Flutlicht über die Bühne.

Gegen Ingolstadt und Regensburg kamen trotz der für die Pendelregion ungünstigen Anstoßzeit über 10.000 Zuschauer ins Erzgebirgsstadion. Die Gegner hatten auch relativ humane Fahrtstrecken.

Die Anfahrtswege sollen, wenn es möglich ist, auch berücksichtigt werden, wie Jochen Breideband von der Direktion Kommunikation, Nachhaltigkeit & Fans beim DFB kürzlich gegenüber TAG24 erklärte: "In der Regel wird es nicht so sein, dass das Sonntagsspiel mit der größten Entfernung zwischen den beiden Klubs um 19.30 Uhr angesetzt wird - aus Rücksicht auf die Fans."

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Gelingt gegen Freiburg II. leider nicht. Die Fahrt ins Breisgau ist mit rund 600 Kilometern extrem. Zu Rot-Weiss Essen war es mit knapp 500 Kilometern unwesentlich kürzer. Ulm, der nächste Heimgegner der Veilchen, legt 400 Kilometer einfache Strecke zurück. Ob da viele Fans mitkommen, die für einträgliche Ticketeinnahmen sorgen?

Hälfte der Spiele am Sonntagabend

Aue-Sportchef Matthias Heidrich (45, r.) ist von den ständigen Ansetzungen am Abend genervt und will Antworten vom DFB.
Aue-Sportchef Matthias Heidrich (45, r.) ist von den ständigen Ansetzungen am Abend genervt und will Antworten vom DFB.  © picture point/Sven Sonntag

"Es kann nicht immer der FCE der Leidtragende sein", betont Heidrich, der am Mittwoch zur DFB-Ausschusssitzung zur 3. Liga aufbrach und dort auf Antworten hofft: "Wir wollen es nachvollziehen können, wieso wir bis einschließlich des 13. Spieltags die Hälfte unserer Spiele an einem Sonntagabend [um] 19.30 Uhr austragen."

Dass Aue zwei Tage nach der Freiburg-Reise am Reformationstag bereits wieder im Sachsenpokal bei Stahl Riesa gefordert ist, spielte auch keine Rolle.

"Sowohl der Sächsische Fußball-Verband als auch wir als Verein hatten uns darum bemüht, dass der DFB darauf bei der Terminierung für Freiburg Rücksicht nimmt", berichtet Heidrich.

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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