Aue-Spieler Vukancic glücklich: "Das Knie hält!"
Aue - Wenn es überhaupt nicht laufen will, sind es Kleinigkeiten, an denen man sich versucht hochzuziehen. Das liegt in der Natur der Sache. Irgendwie muss die Zuversicht beim FC Erzgebirge Aue beibehalten werden. Interimstrainer Jörg Emmerich (50) hob nach dem 0:1 in Ingolstadt hervor, man habe ein anderes Gesicht gezeigt.
"Wir haben in den letzten beiden Spielen acht Gegentore bekommen und wollten heute als Team diszipliniert verteidigen. Das haben wir praktisch über 90 Minuten auf den Platz bekommen", so Emmerich.
Nutzen die Schanzer zu Beginn ihre Möglichkeiten, fällt das Fazit im Nachgang wahrscheinlich anders aus. Wie Aue hineinkam, war es fast eine Frage der Zeit, ehe es zum ersten Mal im Kasten von Martin Männel (36) klingelt.
Die Veilchen überstanden diese erste Drangphase u. a. mit Alu-Glück, ließen danach aber kaum etwas zu, weshalb Emmerich zurecht loben konnte: "Ingolstadt musste viel mit langen Bällen operieren, weil sie sich nicht durch die Mitte kombinieren konnten."
Das entscheidende Tor fiel nach Fehler von Boris Tashchy (31) im eigenen Aufbau. Die letzte Kette stand derweil recht sicher, was auch mit ein Verdienst der Innenverteidigung um Steffen Nkansah (28) und Niko Vukancic (22) war, die so in dieser Saison noch nicht zusammengespielt hatte.
Wie auch, nachdem Vukancic wegen seines Außenbandrisses im Knie, den er in der Vorbereitung erlitt, erst langsam wieder aufgebaut werden musste.
"Ich bin glücklich, überhaupt wieder so fit zu sein. Natürlich bin ich noch nicht bei 100 Prozent, doch das liegt auch an der fehlenden Spielpraxis. Ich fühle mich aber gut, das Knie hält", sagte Vukancic TAG24 nach dem Ingolstadt-Spiel.
Aue kann sich an Rückkehr von Vukancic hochziehen
Er war letztes Jahr in der Abwehrkette ein gewichtiger Faktor. Seine Rückkehr ist etwas, woran sich Aue wirklich hochziehen kann - und sollte.
Die Anfälligkeit bei gegnerischen Standards zu Saisonbeginn war mit Vukancics Fehlen geschuldet - was im Umkehrschluss nicht gleich bedeutet, dass es an seinem Back-up Tim Hoffmann (19) lag, dass sich Aue bislang so viele Gegentore nach ruhenden Bällen fing.
Hoffmann hatte seinen Anteil daran, dass Lila-Weiß so stark in die Saison startete. Seine Bälle hinter die Kette sorgten für Tore, wie z. B. gegen Hannovers Zweite.
Wenn fit, dürfte dennoch Vukancic links in der Innenverteidigung gesetzt sein, was es für die Hertha-Leihgabe extrem schwierig macht, denn beide besitzen gleichermaßen ihre Qualitäten im Spielaufbau.
Vukancic ist durch die eine Drittliga-Saison mehr auf seinem Buckel der erfahrenere von beiden und noch etwas zweikampfstärker.
Titelfoto: FCE, Picture Point/Sven Sonntag