Aues Stefaniak nach Siegtor: "Hatte ein bisschen Glück"

Aue - Auf der einen Seite sind sie die Comebacker der Liga, auf der anderen Seite lassen sie zu viele Punkte nach Führungen liegen. Diesmal schlugen die Veilchen aber noch rechtzeitig zurück, siegten gegen eine erstaunlich starke Freiburger Zweitvertretung mit 2:1. Verdient, aber auch glücklich - wie nicht nur Siegtorschütze Marvin Stefaniak (29) erkannte.

Da schlug es hinter SCF-Keeper Niklas Sauter (21) ein. Marvin Stefaniak (29, nicht im Bild) hatte abgezogen, ein Freiburger abgefälscht. Es war der Sieg für Aue.
Da schlug es hinter SCF-Keeper Niklas Sauter (21) ein. Marvin Stefaniak (29, nicht im Bild) hatte abgezogen, ein Freiburger abgefälscht. Es war der Sieg für Aue.  © imago/Kruczynski

"Nicht schon wieder", dachte sich Stefaniak vom FC Erzgebirge Aue, als die Freiburger in Unterzahl neun Minuten vor dem Ende zum 1:1 ausglichen. Ryan Johansson brachte einen Freistoß in den Auer Strafraum, der eingewechselte Johan Manzambi köpfte ein.

Darf so natürlich nie passieren. Ist es aber. Und damit ging das Gedanken-Karussell bei den Auern los. 16 Punkte hatten sie bis dato nach einer Führung verspielt, diesmal wäre es sogar in Überzahl passiert.

"Wir hatten das Glück auf unserer Seite, was uns auch manchmal zusteht", so ein grinsender und vor allem erleichterter Stefaniak.

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Nach einem Zuspiel von Boris Tashchy schlenzte er die Kugel aufs Tor. Der Ball wurde abgefälscht und landete mittig im Kasten.

"In der Vorwoche in Ulm hatte ich die Scheiße am Fuß, diesmal hatte ich ein bisschen Glück", erinnerte sich der 29-Jährige an sein Brett beim SSV, als er aus drei Metern das leere Tor nicht traf. Diesmal waren es 20 und die Kugel passte.

Der Gruß an seine verstorbene Mutter nach seinem Tor. Marvin Stefaniak gedenkt ihr nach jedem eigenen Treffer.
Der Gruß an seine verstorbene Mutter nach seinem Tor. Marvin Stefaniak gedenkt ihr nach jedem eigenen Treffer.  © picture point/Sven Sonntag

Aue-Spieler Stefaniak: "Wer nicht schießt, kann keine Tore machen"

Zum zehnten Mal gab es die gekreuzten Hämmer nach einem Heimspiel: Folglich war es der zehnte Heimsieg der Saison.
Zum zehnten Mal gab es die gekreuzten Hämmer nach einem Heimspiel: Folglich war es der zehnte Heimsieg der Saison.  © picture point/Sven Sonntag

Bemerkenswert und auch eher selten beim FC Erzgebirge: Es waren zwei Tore aus der Distanz. Auch das 1:0 kurz nach der Ampelkarte für Hamadi Al Ghaddioui (52.) hämmerte Kilian Jakob die Kugel ebenfalls aus 20 Metern ins lange Eck.

"Hat geklappt, diesmal. Wir haben das uns hart erarbeitet. Wer nicht schießt, kann keine Tore machen", holte er eine alte Weisheit hervor.

Doch es war nicht nur Arbeit, gerade zwischen dem Freiburger Platzverweis und deren 1:1 spielte Aue stark, bewegte die Fünferkette des SCF immer wieder und sorgte eben so für die Lücken, die zweimal genutzt wurden. Es war die beste Phase der Veilchen in der engen Partie.

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"Die Ampelkarte war natürlich der Schlüsselmoment. Wie Freiburg zurückkam, fand ich persönlich stark. Durch einen guten Arbeitsmoment haben wir uns aber die drei Punkte gesichert", so Stefaniak, der am Ende glücklich war.

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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