Aues Torschütze Pepic: "Freital konnte kräftemäßig mit uns mithalten"
Aue - Mund abputzen war beim FC Erzgebirge Aue angesagt. Während sich der Wind erhob und dunkle Wolken überm Husaren-Sportpark in Grimma aufzogen, huschten die Veilchen fix in die Kabine.
Die Tore von Mirnes Pepic (82.) und Steffen Meuer (90.+4.) verhinderten, dass es für Aue gegen den tapfer aufspielenden SC Freital so ungemütlich wurde, wie es das aufziehende Wetter vermuten ließ.
Irgendwann wurde es Mario Dörfler (45), eigentlich Stadionsprecher im Erzgebirgsstadion, in der zweiten Halbzeit zu bunt.
Kurzerhand ging der 45-Jährige vor den Gästebereich, schnappte sich das Megafon und stimmte "Wer ist Wismut-Aue?" an, jenen Dreiklang, der bei keinem Heimspiel fehlen darf. Nun waren es die 1000 Gästefans, die das Auswärtsspiel in Grimma gegen Fünftligist Freital zu einem gefühlten Heimspiel für Pepic & Co. machten.
"Überragend, wenn so viele vorbeischauen. Das macht Spaß mit den Jungs", schwärmte Pepic vom Support.
Da wurde einem richtig warm ums Herz, ein Gefühl, das beim Spiel der Veilchen erst in den Schlussminuten so wirklich aufkommen wollte.
Aue-Spieler Pepic kritisch: "Ich hätte in der ersten Halbzeit schon treffen müssen"
Freital stand tief, suchte seine Gelegenheiten bei Kontern und profitierte davon, dass die Auer in der ersten Halbzeit gleich vier Chancen zur zwingenden Führung ausließen. "Ich hätte in der ersten Halbzeit schon treffen müssen. Und sagte mir vor dem 1:0 umso mehr, dass ich den machen muss", blickte Pepic zurück.
So war, wie eine Runde zuvor in Markranstädt, Zittern bis in die Crunchtime hinein angesagt. Pepic: "Wir haben es teilweise nicht gut gemacht, blieben aber geduldig und machen am Ende die zwei Tore. Freital konnte kräftemäßig mit uns bis zur letzten Minute mithalten. Das sind Geburten, die sind Wahnsinn. Wir sind weiter und glücklich. Da fragt am Ende keiner mehr danach."
Als er das aussprach, kam ein Spieler der unterlegenen Freitaler vorbei und sagte vor sich hin: "Kack-Favoritentore". Pepic darauf: "Ich freue mich aufs Halbfinale."
Am 1. Mai geht's zu Pokal-Schreck und Oberliga-Spitzenreiter Bischofswerdaer FV.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag