Bär bei Aue derzeit eher Vorbereiter: Jungs haben mir Arbeit abgenommen

Aue - "Ich glaube, jeder hat sich mehr verrückt gemacht als ich selbst", musste Marcel Bär (32) vom FC Erzgebirge Aue ein bisschen schmunzeln, nachdem er unter der Woche im Testspiel gegen Lok Leipzig seine Torflaute überwunden hatte. Pünktlich vor dem Heimspiel gegen Viktoria Köln am Sonntag! Denn in der 3. Liga war Aues Torgarant letztmals am 17. Januar gegen Hannover II. erfolgreich.

Seinen bisher letzten Treffer für den FC Erzgebirge schoss Marcel Bär (32) am 17. Januar zum Rückrundenauftakt in Hannover.  © picture point/Sven Sonntag

Danach konnte Bär machen, was er wollte. Entweder standen Latte oder Pfosten im Weg - insgesamt viermal (!) - oder der Gegner kratzte den Ball von der Linie wie z.B. Tim Knipping (32) im Heimspiel gegen Haching.

"Ich weiß, wie es als Stürmer ist. Da war auch viel Pech dabei, aber das gehört halt einfach mal dazu. Ich bin froh, jetzt mal wieder getroffen und das Gefühl gespürt zu haben, bin mir aber auch sicher, dass ich zukünftig wieder regelmäßig treffen werde", unterstreicht Bär.

Seine Tore sind Aues Lebensversicherung. Zuletzt, wo es bei ihm selbst klemmte, gefiel sich Bär in der Rolle des Vorbereiters, für Maxim Burghardt (20) in Bielefeld und Mika Clausen (22) in Wiesbaden.

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Zehn Tore und sechs Vorlagen bedeuten, dass Bär an bald der Hälfte aller Treffer beteiligt ist. "Es ist ja nicht so, dass ich jetzt komplett abgemeldet war, sondern ich habe versucht, meine Akzente zu setzen. Klar, du wirst als Stürmer an deinen Toren gemessen, aber ich habe auch meinen Beitrag dazu geleistet, um die letzten beiden Spiele zu gewinnen", meint der 32-Jährige.

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Aue-Spieler hofft am Wochenende auf sein elftes Saisontor

Glänzt derzeit mehr als Vorbereiter: Marcel Bär (l.).  © picture point/Sven Sonntag

Unabhängig davon, wie es offensiv bei ihm läuft, ist der laufstarke Angreifer auch extrem ins Spiel gegen den Ball eingebunden und schafft mit seiner Präsenz vorne Räume für die Nebenleute. Wenn der Gegner weiß, dass da ein Stürmer ist, der zeitweise ein Drittel aller Mannschaftstore erzielt hat, schießt sich dessen Verteidigung auf ihn ein.

Bär: "Es ist keine Seltenheit, dass ich auch mal in Doppeldeckung genommen werde. Das gibt dann Räume für die anderen und die haben sie in den letzten zwei Spielen genutzt."

Denn das ist das Thema: Wenn er mal nicht trifft, sei es, weil Alu im Weg steht oder der Gegner ihn zudeckt, kommt es umso mehr darauf an, die offensive Last auf mehreren Schultern zu verteilen.

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"Ich bin glücklich, dass wir die letzten zwei Spiele gewonnen haben und die Jungs, die auch mit in der Offensive aktiv sind, ihre Tore gemacht haben. Marvin Stefaniak hat Verantwortung übernommen und gegen Haching getroffen, genauso gegen Wiesbaden - wie Mika Clausen. Da gehört's dann auch dazu, mir Arbeit abzunehmen. Das haben die Jungs getan. Und dann bin ich hoffentlich am Wochenende gegen Köln mal wieder an der Reihe", sieht Bär die Zeit reif für sein elftes Saisontor.

Tabelle 3. Liga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 SG Dynamo Dresden 27 53:30 51
2 1. FC Saarbrücken 27 42:28 50
3 FC Energie Cottbus 27 50:32 48
4 Arminia Bielefeld 27 40:29 43
5 FC Ingolstadt 04 27 51:41 42
6 FC Hansa Rostock 26 35:32 41
7 Viktoria Köln 27 43:37 40
8 SC Verl 27 39:36 40
9 SV Wehen Wiesbaden 27 40:41 40
10 FC Erzgebirge Aue 27 40:42 40
11 Rot-Weiss Essen 27 38:40 36
12 TSV 1860 München 27 39:50 35
13 Borussia Dortmund II 27 40:42 33
14 SV Sandhausen 27 40:43 32
15 VfL Osnabrück 27 37:44 32
16 Alemannia Aachen 27 26:32 31
17 VfB Stuttgart II 27 35:47 31
18 SV Waldhof Mannheim 27 31:32 30
19 Hannover 96 II 27 31:53 22
20 SpVgg Unterhaching 26 31:50 19

Die Tabelle der 3. Liga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Drittliga-Meister und steigt in die 2. Liga auf. Auch der Zweite steigt direkt auf. Platz 3 spielt mit dem drittletzten Platz der 2. Bundesliga um Aufstieg oder Verbleib in der Liga.

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