Aue-Keeper Martin Männel: "Das war ganz klar mein Ding"
Aue - Der FC Erzgebirge Aue wurde vom Hamburger SV vorgeführt. Aber wie! Im Hinspiel errang Aue mit disziplinierter Abwehr und viel Laufarbeit ein 1:1. Nun die 0:4-Klatsche, bei der man zu oft zu spät kam und zu weit weg vom Mann stand.
Der Vergleich beider Partien zeigt: Aue lief diesmal 114,5 Kilometer und hatte 34 Prozent Ballbesitz, in der Hinrunde dagegen spulten die Veilchen "nur" 114 Kilometer ab und hatten 27 Prozent Ballbesitz. Allerdings spielte man damals nach Rot gegen Soufiane Messeguem (21) ab der 69. Minute nur noch zu zehnt. Insofern hat sich Aue verschlechtert.
"Was ich noch sagen möchte: Die englische Woche mit der Fahrerei Ingolstadt und HSV kommt uns nicht gerade entgegen, vor allem läuferisch. Die ganze Zeit anzulaufen, kostet sehr viel Kraft. Dass wir zum Schluss abgebaut haben, ist legitim", wollte FCE-Coach Pavel Dotchev (56) zum Spiel noch loswerden.
Kapitän Martin Männel (34) sah dagegen Aue eigentlich frischer in die Partie gehen. "Die Hamburger hatten einen Tag weniger zur Regeneration. Wir hatten die Hoffnung, dass bei ihnen noch etwas in den Knochen drin steckt, was auch der Fall war. Bevor der HSV das 1:0 macht, waren wir auch gut drin und hatten die ersten guten Torgelegenheiten, die wir nicht machen."
Stattdessen wurde Aue auseinandergenommen.
Als Knackpunkt erwies sich das 0:2 von Sonny Kittel (29) mit dem Pausenpfiff, an dem Männel unfreiwillig eine Aktie hatte. Den mit viel Schnitt, aber sehr zentral getretenen Freistoß legte sich Aues Rückhalt selbst rein. "Das war ganz klar mein Ding. Aus meiner Sicht habe ich insgesamt eigentlich ein ganz gutes Spiel abgeliefert. Als Torwart ist es das Los, dass man diese Situation im Hinterkopf hat", sagt Männel.
Bei Aue ist diese Saison generell viel Kopfsache. Wenig Kopf, aber viel Sache...
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag