Aue-Keeper Männel hakt zwei Seuchenjahre ab
Aue - Da staunte Martin Männel (35) nach dem Heimspiel gegen den MSV Duisburg (1:1) nicht schlecht, als sich ihm ein Pressekollege aus den Niederlanden vorstellte, um mit ihm ein Interview über ihn und den FC Erzgebirge Aue zu führen. Aues Kapitän führte es auf Englisch und genauso routiniert, wie man es von ihm gewöhnt ist.
Er plauderte darüber, dass sein Vater gebürtig aus dem Erzgebirge ist und erfuhr im Gegenzug, dass es niederländische Aue-Fans gibt. Zwischendrin ließ sich Männel auch nicht aus der Fassung bringen, als Athletiktrainer Werner Schoupa dazwischengrätschte, ihn bat, einen halben Kleiderspagat zu vollführen, um den Pulsgurt, den er noch trug, abzunehmen.
Spielend leicht ging das alles von der Hand, wie die Parade in der ersten Halbzeit, als er den Distanzknaller von Duisburgs Sebastian Mai (30) mit den Fingerspitzen noch an die Latte bugsierte.
"War nicht ganz einfach. Deswegen habe ich die Aktion danach etwas abgefeiert", lachte Männel.
Er bewahrte seine Elf vor dem Rückstand und ermöglichte ihr damit, dass sie selbst wenig später durch Boris Tashchy (30) in Führung gehen konnte.
Dass es nicht zum Sieg reichte, für Männel nicht nur eine Frage der eigenen Chancenverwertung - Marcel Bär (31) traf zweimal den Pfosten - sondern auch der Fehleranfälligkeit im eigenen Spiel mit Ball.
Aue-Keeper Männel: "Mit der Entwicklung in diesem Jahr bin ich nicht unzufrieden"
"Wir machen in der zweiten Halbzeit zu viele Fehler, sodass die Duisburger gemerkt haben, hier geht was", sagte Männel.
Bei der Qualität an eigenen Chancen hätte Aue durchaus gewinnen können. Der eine Punkt ginge aufgrund einiger kniffliger Aktionen im ersten Durchgang, wozu seine Rettungstat zählte, aber in Ordnung.
Es war die letzte Schicht im Schacht 2023 und damit auch eine Gelegenheit, vor den verbleibenden beiden Auswärtsspielen in Mannheim und Ingolstadt ein Fazit über das zu Ende gehende Jahr zu ziehen.
Männel: "Alles in allem war es durchwachsen. Der Start verlief gut, dann hatten wir einen kleinen Hänger, dem ein guter Beginn in die neue Saison folgte und hinten heraus ließen wir wieder viele Punkte liegen."
Der Keeper weiter: "Mit der Entwicklung in diesem Jahr bin ich allerdings nicht unzufrieden. Es war wichtig, an die zwei Seuchenjahre endlich einen Haken zu machen."
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag