Aue-Keeper Klewin spielt laut Trainer Rost noch mit angezogener Handbremse
Aue - Das Erzgebirgsstadion wird am Sonntag glühen. Das mit Spannung erwartete Sachsenderby zwischen FC Erzgebirge Aue und Dynamo Dresden steht vor der Tür. Ein Spiel mit hoher sportlicher Brisanz. Da rücken zweifellos die Torhüter in den Fokus - Veilchen Philipp Klewin (28) und Dynamos Stefan Drljaca (23). Während der FCE-Hüter fest im Sattel sitzt, überzeugte die Nummer 1 der SGD noch nicht.
Am letzten Spieltag der Abstiegssaison hielt Philipp Klewin auswärts den Kasten sauber und feierte mit dem FC Erzgebirge Aue einen 1:0-Sieg - in Dresden. Es sollte die letzte weiße Weste bis vergangenes Wochenende sein, als in Saarbrücken 0:0 gespielt wurde.
Während Martin Männels (34) Abwesenheit ist die vormalige Nummer zwei zum gleichrangigen Konkurrenten um den Platz zwischen den Pfosten aufgestiegen. Dazu rückte Klewin in den Mannschaftsrat auf. Damit einhergeht nicht nur ein hohes Standing, sondern auch die Pflicht, vornweg zu gehen und die Mitspieler mitzuziehen.
Das fordert Cheftrainer Timo Rost (43) von seinem Schlussmann auch ein: "Philipp darf gerne auch mal laut werden und auf seine Vorderleute positiv einwirken - im Training und im Spiel."
Das aktiv von hinten heraus Coachen vermisst man bei Klewin etwas. Auch darf der Kopf, wie gegen Wiesbaden schon in der ersten Halbzeit nicht gleich nach unten gehen.
Selbst wenn der Keeper bei den ersten beiden Gegentoren des SVWW nicht die beste Figur machte, muss er weiterhin Selbstbewusstsein ausstrahlen und auf seine Stärken vertrauen, die laut Rost für Aues Spielaufbau eine echte Waffe sind.
Aue-Trainer Rost stärkt seinem Torhüter den Rücken
"Philipp zeichnet eine überragende Spielfortsetzung aus, da er eine sehr gute Spielintelligenz besitzt und gut mit Ball am Fuß ist", lobt Rost. In seinen Augen spielt Klewin noch zu sehr mit angezogener Handbremse, was er aber gar nicht müsse.
"Ein Torhüter, mit seinen Qualitäten, hat das Gespür dafür, wann man den kurzen Ball in der eigenen Hälfte spielt oder mit einem tiefen Ball eröffnet, um den Gegner zu überspielen. Ich schätze, dass ihm die gute Leistung gegen Saarbrücken viel Selbstvertrauen gibt, um den Spagat zu meistern und er gleichzeitig noch mehr aus sich herauskommt", so der 43-Jährige.
"Da gibt es für ihn auch keinen Grund, davor zurückzuschrecken", stärkt Rost seinem Torhüter demonstrativ den Rücken. Auch, damit Klewin am Sonntag erneut seinen Kasten sauber hält. Das würde alle freuen.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag