Aue kassiert bitteren Ausgleich in der Nachspielzeit: "Fühlt sich bisschen wie eine Niederlage an"
Köln - Vor der Partie am Sportpark Höhenberg hätte Pavel Dotchev (58) den einen Zähler glatt unterschrieben. Hinterher fühlte sich das 2:2 (0:0) dagegen wie zwei verlorene Punkte an. Der FC Erzgebirge Aue schrammte knapp am zweiten Auswärtssieg vorbei. Mit einem Dreier wäre man dem Spitzentrio enger auf den Fersen geblieben.
"So, wie das Spiel verlaufen ist, fühlt es sich ein bisschen wie eine Niederlage an", wusste Dotchev, dass man es verpasst hat, sich für ein richtig gutes Auswärtsspiel zu belohnen. Das war auch dem Umstand geschuldet, dass in der ersten Halbzeit beste Chancen vergeben wurden. Marcel Bär (31, 5.) schoss freistehend aus Nahdistanz über den Kasten. Boris Tashchy (30, 22.) traf die Latte.
Die Veilchen hatten ihren Gegner ausgeguckt und Dotchev sich etwas überlegt, um Köln komplett den Zugriff auf das Spiel zu verwehren. "Es war nicht nur wichtig, die Stürmer im Griff zu haben, sondern die Innenverteidiger. Wir sind sie anders angelaufen, damit sie nicht diese präzisen Bälle in die Tiefe und Halbräume spielen konnten, denn dann ist es gegen Viktoria wahnsinnig schwer zu verteidigen", erklärt der 58-jährige Fußballlehrer, wie sich die Gäste das optische Übergewicht erarbeiteten.
Aue machte das Spiel, Viktoria das Tor durch Luca Marseiler (26, 46.), nur 30 Sekunden nach Wiederanpfiff. Simon Handle (30, 56.) wurde wegen einer Abseitsstellung von Vorlagengeber Bryan Henning (28) zurückgepfiffen. "Wenn das 0:2 fällt, geht das Spiel weg", sagt Sportchef Matthias Heidrich (45). Ging es aber nicht und Aue legte, wie schon des Öfteren mit bedingt durch die Wechsel in der letzten halben Stunde noch eine Schippe drauf.
Marvin Stefaniak (28, 70.) und Tim Danhof (26, 75.) drehten die Partie. Auch danach blieben die Veilchen die aktivere Mannschaft. Heidrich: "Wir haben ein gutes Auswärtsspiel gemacht, waren gut in den Zweikämpfen, hatten gute Ballbesitzphasen und sind sehr stabil aufgetreten. Am Ende fehlten ein paar Minuten, um das Spiel über die Bühne zu bekommen."
André Becker (27) vereitelte in der Nachspielzeit (90.+3.) den ersten Sieg einer Auer Mannschaft auf dem Kölner Höhenberg.
Titelfoto: Picture Point / Gabor Krieg