Aue-Kapitän Männel lobt seine Veilchen: "Man kann jeden spielen lassen!"

Aue - Da platzte selbst dem eigentlich so abgeklärten und besonnenen Martin Männel (35) kurz der Kragen: Der Platzverweis im Lübeck-Spiel gegen Korbinian Burger (28) brachte ihn als Kapitän der Veilchen ins Tête-à-Tête mit Referee Max Burda (33). In der Folge sah der 35-Jährige Gelb. Auch das kommt äußerst selten vor.

Korbinian Burger (2. v.r.) sah von Schiedsrichter Dr. Max Burda Rot nach seiner Notbremse. Martin Männel beschwerte sich daraufhin und bekam den gelben Karton unter die Nase gerieben.
Korbinian Burger (2. v.r.) sah von Schiedsrichter Dr. Max Burda Rot nach seiner Notbremse. Martin Männel beschwerte sich daraufhin und bekam den gelben Karton unter die Nase gerieben.  © IMAGO/Frank Kruczynski

"Letzte Saison bin ich komplett ohne Gelb durchgekommen und auch dieses Jahr sah es bisher gut aus. Ich sah sie aber nicht wegen Meckerns, sondern weil ich den Ball mit der Hacke weggespielt habe", konnte Männel hinterher schon wieder etwas schmunzeln. Immerhin blieb der Platzverweis inklusive nachfolgender rund 38-minütiger Unterzahl folgenlos.

"In meinen Augen war es keine klare Torchance, die verhindert wurde und ergo auch keine Rote Karte", bricht Männel für seinen Vordermann Burger eine Lanze. Der Unglücksrabe stand danach ratlos in der Mixed-Zone und suchte auch den Weg in die Schiedsrichterkabine, während Männel auf die starke Reaktion der Mannschaft auf diesen Rückschlag einging.

"Ich hatte mit Coach Pavel Dotchev schon vor Sandhausen ein Gespräch darüber, dass es ein Luxusproblem ist. Man kann jeden spielen lassen, ohne Qualitätsverlust. Im Gegenteil, wir können noch zulegen", lobt Männel.

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Sean Seitz (21) lieferte dazu am Wochenende das passende Beispiel ab. Er zerrte an den Ketten und holte den Elfer zum 2:0 heraus, was Aue vor eine kuriose Entscheidung stellte. Wer schießt denn nun, weil die etatmäßigen Schützen Marvin Stefaniak (28) und Boris Tashchy (30) ausgewechselt waren.

Männel konzentrierte sich aufs Tore verhindern

Ehrenrunde mit den Söhnen Max (l.) und Anton: FCE-Keeper Martin Männel bedankte sich bei den Fans für die Unterstützung.
Ehrenrunde mit den Söhnen Max (l.) und Anton: FCE-Keeper Martin Männel bedankte sich bei den Fans für die Unterstützung.  © picture point/Sven Sonntag

Männel verrät: "Da wäre ich fast schon dran gewesen (lacht). In der Jugend habe ich das häufiger gemacht. Aber nein, 'Peppo' hat sich sicher gefühlt und Verantwortung übernommen. Außerdem haben Philipp Klewin (Torhüter VfB Lübeck/d. Red.) und ich, als er letztes Jahr noch in Aue war, einige Elfmeter im Training gegeneinander geschossen."

Stattdessen konzentriert sich der Rückhalt auf das, was er am besten kann, nämlich Tore verhindern.

Seine Parade in der zweiten Minute verhinderte das Déjà-vu zur Essen-Partie, wie er in der Endphase einen trudelnden Ball locker mit der Brust abtropfen ließ, während die Gegenspieler angestürmt kamen, offenbarte das Selbstvertrauen, mit dem Lübeck letztlich in die Schranken gewiesen wurde.

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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