Aue geht mit Energie ins Ostduell, Sportchef Heidrich fordert: "Keine Zweifel!"

Aue - Wer die Stimmung rund um den FC Erzgebirge Aue beobachtet, dürfte sich verwundert die Augen reiben. Man bekommt fast den Eindruck, hier spiele ein Abstiegskandidat. Der extrem gute Saisonstart hat zu einem Anspruchsdenken geführt, dem die Veilchen angesichts der letzten drei Niederlagen nicht gerecht wurden. Vor dem Ostduell am heutigen Dienstag mit Energie Cottbus hängt der Haussegen schief.

FCE-Sportchef Matthias Heidrich (46) hofft am heutigen Dienstag gegen Energie Cottbus auf eine Trendwende.  © picture point/Sven Sonntag

Matthias Heidrich (46) wähnt sich gegenwärtig wie im falschen Film. "Ich bin etwas verwundert, mit welcher Dynamik sich das Blatt innerhalb der letzten drei Wochen gewendet hat. Uns allen war doch klar, dass mal so eine Phase kommen kann. Nun kommt es darauf an, wie wir damit umgehen, dass wir zusammenbleiben und nicht anfangen, an uns zu zweifeln", fordert der Sportchef.

Es ist korrekt, dass die Dotchev-Elf, nachdem ihr Cheftrainer den Aufstieg als Ziel ausgegeben hatte, auch liefern muss. Nur haben den Gang in die 2. Bundesliga auch eine handvoll weiterer Drittligisten anvisiert.

Aue ist also nur einer von mehreren Klubs und in diesem Kreis nicht der Favorit. Zum Vergleich: Der Marktwert der 1. Mannschaft ist mit 5,73 Mio. Euro der viertgeringste, der von Rostock mit 8,65 Mio. Euro der dritthöchste, was nur noch die zweiten Teams aus Dortmund und Stuttgart toppen.

FC Erzgebirge Aue Zu vie­le Gegentore: Veilchen ha­ben ein Standard-Problem!

Während Mannheim am Freitagabend einen erstligaerfahrenen Terrence Boyd (33) im Sturm aufbot, feierte bei Lila-Weiß Ricky Bornschein (25, letztes Jahr Regionalliga Bayern) sein Startelfdebüt in der 3. Liga.

Das zeigt die Dimensionen auf. Bornschein wird wohl auch gegen Energie wieder für Marcel Bär (32) beginnen, der nach seinem grippalen Infekt noch Trainingsrückstand hat.

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Aue-Sportchef Heidrich: "Wir müssen in jedem Spiel ans Limit gehen"

Frust bei den Aue-Spielern nach der Pleite gegen Mannheim: So soll es am heutigen Dienstag nicht enden.  © picture point/Sven Sonntag

Heidrich ist weit davon entfernt, irgendwelche Ausreden ins Feld zu führen: "Wir müssen in jedem Spiel ans Limit gehen, und das wollen wir auch am Dienstagabend sehen. Da will ich, dass wir denen zeigen: 'Hey Cottbus, heute tut es für euch richtig weh!"

Für ihn hat das Spiel auch eine ganz persönliche Note. Die Söhne Finn und Phil spielen im Energie-Nachwuchs, dessen Leitung er selbst von 2013 bis 2018 innehatte. Die Familie hat dort seither ihren Lebensmittelpunkt.

Dazu trifft der 46-Jährige mit Pelé Wollitz (59) auf seinen Trainer aus Osnabrücker Zeiten. Heidrich: "Er ist in der Lage, eine Mannschaft anzuzünden, damit sie auf den Punkt da ist."

FC Erzgebirge Aue Wer ersetzt den erkrankten Aue-Torjäger Bär?

Genau den gleichen Effekt braucht es heute auch bei den Veilchen.

Tabelle 3. Liga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 SV Sandhausen 10 16:9 21
2 SG Dynamo Dresden 10 19:13 18
3 Arminia Bielefeld 10 12:9 18
4 FC Energie Cottbus 10 23:13 17
5 1. FC Saarbrücken 10 13:12 17
6 SV Wehen Wiesbaden 10 18:18 17
7 FC Erzgebirge Aue 10 14:15 16
8 Viktoria Köln 10 17:14 15
9 Borussia Dortmund II 10 18:15 14
10 Alemannia Aachen 10 9:11 13
11 TSV 1860 München 10 14:17 13
12 SV Waldhof Mannheim 10 12:11 12
13 FC Ingolstadt 04 10 18:19 12
14 Rot-Weiss Essen 10 14:16 12
15 Hannover 96 II 10 14:14 11
16 VfB Stuttgart II 10 15:19 11
17 FC Hansa Rostock 10 12:14 10
18 SC Verl 10 11:16 10
19 SpVgg Unterhaching 10 12:19 10
20 VfL Osnabrück 10 13:20 8

Die Tabelle der 3. Liga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Drittliga-Meister und steigt in die 2. Liga auf. Auch der Zweite steigt direkt auf. Platz 3 spielt mit dem drittletzten Platz der 2. Bundesliga um Aufstieg oder Verbleib in der Liga.

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