Mit Hilfe von Ex-Dynamo Stevic: Aue wildert auf dem Balkan
Aue - Schlägt der FCE Aue auf dem Transfermarkt den Weg von Eintracht Frankfurt ein? Präsident Helge Leonhardt hat jedenfalls einen guten Draht in den Balkan.
Im Sommer holte er den Serben Njegos Kupusovic (RS Belgrad) und den Bosnier Marko Mihojevic (PAOK Saloniki) auf Leihbasis ins Lößnitztal. Für beide Spieler sicherte sich der Verein obendrein eine Kaufoption.
Eingefädelt wurden beide Deals über den früheren Dresdner und Dortmunder Bundesliga-Profi Miroslav Stevic. Der gebürtige Serbe ist bereits seit Jahren als Spielerberater tätig und vermittelte Anfang 2015 Bobby Wood nach Aue.
"Ich bin mit ,Miki' gut befreundet. Wir tauschen uns häufig über Spieler aus, die für Aue interessant sein könnten", berichtet Leonhardt.
Ende Mai weilte der Veilchen-Boss in Belgrad, fädelte dort den Kupusovic-Deal ein. "Spieler aus dem Balkan, gerade Serbien, passen gut zu uns, weil sie klar im Kopf sind und eine ähnliche Mentalität an den Tag legen", so Leonhardt. Stevic pflichtet dem bei: "Das hilft bei der Eingewöhnung."
Der 49-jährige Ex-Profi weiß wovon er spricht. 1992 kam er von Grasshoppers Zürich nach Deutschland, absolvierte hier 271 Bundesligaspiele für Dynamo Dresden, 1860 München, Borussia Dortmund und den VfL Bochum. "Balkan-Kicker sind generell interessant für die 1. und 2. Bundesliga. Eintracht Frankfurt macht es mit Luka Jovic, Ante Rebic, Filip Kostic und Mijat Gacinovic vor", meint Stevic.
Und Aue? "Mihojevic wurde von Werder Bremen und VfB Stuttgart beobachtet. PAOK wollte ihn am liebsten zu Europa-League-Qualifikant Atromitos Athen verleihen. Aber ich denke, der Schritt in die 2. Liga ist besser. In Aue ist Marko genau wie Njegos gut aufgehoben", so Stevic.
Dass Mihojevic laut von FCE-Trainer Daniel Meyer derzeit arge Defizite bei Ausdauer und Spritzigkeit hat, lässt Leonhardt nur bedingt gelten. "Der Junge war zuletzt in Griechenland aktiv, wo die Sommerpause später endet. Wenn er später ins Training einsteigt, kann er noch nicht den Fitnessstand wie die anderen besitzen. Ich denke, das hat auch unser Coach so gemeint."
Stevic ergänzt: "Marko hat den Herrn Meyer sofort von seinem Trainingsrückstand in Kenntnis gesetzt. Gegenüber den anderen muss er etwa zehn bis zwölf Tage aufholen."