Aue-Coach Härtel über Jakobs Bärendienst: "Das kann er einfach lassen"

Aue - Wenn alles, was schiefgehen kann, schiefgeht, spricht man von "Murphys Gesetz." So ähnlich verhielt es sich auch zum Rückrundenauftakt des FC Erzgebirge Aue bei der Zweitvertretung von Hannover 96. Eine Grippewelle traf die Härtel-Elf hart.

Aue-Coach Jens Härtel (55) ärgerte sich über die 1:2-Niederlage gegen Hannover 96 II. "Es ist deutlich mehr für uns drin gewesen."
Aue-Coach Jens Härtel (55) ärgerte sich über die 1:2-Niederlage gegen Hannover 96 II. "Es ist deutlich mehr für uns drin gewesen."  © picture point/Sven Sonntag

Standards, vom neuen Cheftrainer als Problematik auf die Agenda genommen, führten trotzdem zum ersten Gegentor. Kilian Jakob, einer der Besten der Hinrunde und zuletzt von Münchner Medien mit 1860 in Verbindung gebracht, holte sich binnen zwei Minuten Gelb-Rot ab.

"Es ist deutlich mehr für uns drin gewesen. Wir sind sehr gut hineingekommen, solange der Platz gut war und hätten das ein oder andere Tor mehr machen können", begann Coach Jens Härtel (55) sein Spielfazit.

Marcel Bär (10.) hatte für arg dezimierte Veilchen - Mirnes Pepic, Ali Loune und Pascal Fallmann fielen neben den feststehenden Marvin Stefaniak und Sean Seitz kurzfristig krankheitsbedingt aus - in der starken Anfangsphase das verdiente 1:0 besorgt.

Erzgebirge Aue: Rückrundenauftakt mit ein paar unbekannten Variablen
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Frühe Führung und Aue passt wie Arsch auf Eimer oder eben Standard und Gegentor. Stefano Marino (32.) mit dem Ausgleich nach Freistoß aus dem linken Halbfeld.

Härtel hatte das Verteidigen ruhender Bälle mit seinem Amtsantritt auf die Agenda gesetzt: "Niemand läuft durch oder wir laufen zu spät, nehmen das Tempo nicht auf, haben den Körper nicht drin. Das sind Dinge, die wir thematisiert haben. Wir verteidigen nicht gut. Was man an den Bildern sieht, könnte es Abseits gewesen sein, aber es gibt eben keinen Videoassistenten."

Aue-Spieler Jakob kassiert Blitz-Gelb-Rot!

Gelb-Rot für Aue-Spieler Kilian Jakob. Die Mannschaft musste etwa 30 Minuten in Unterzahl spielen.
Gelb-Rot für Aue-Spieler Kilian Jakob. Die Mannschaft musste etwa 30 Minuten in Unterzahl spielen.  © picture point/Sven Sonntag

Das war eine enge Kiste. Torschütze Marino traf aus abseitsverdächtiger Position. Damit haderte Aue. Es blieb aber nicht die einzige Szene, wo Lila-Weiß das Nachsehen hatte.

Der letztendliche Knackpunkt: Jakob mit seinem Blitz-Gelb-Rot - auf der Gegenseite sah der spätere Siegtorschütze Keanu Brandt nach seiner Sense an der Seitenlinie gegen Mika Clausen allerdings nur Gelb. Beide Schiri-Entscheidungen ließen sich vertreten, wie auch der Ex-FIFA-Referee Michael Weiner auf der Tribüne meinte.

Härtel zu Jakobs Ampelkarte: "Mit Absicht macht er es nicht, aber die erste war extrem dumm. Er macht ein Foul, für das er kein Gelb sieht, fängt dann an zu diskutieren und schlägt den Ball weg. Das kann er einfach lassen. Die andere Situation ist noch bitterer. Wenn er den Ball lang spielt, spielen wir zwei gegen eins. Stattdessen gibt es die gelb-rote Karte."

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Und in Unterzahl den Sonntagsschuss am Freitagabend von Brandt, der Härtels Pflichtspieleinstand für den FCE vermieste.

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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