Aue-Coach Härtel nach schwerer Bär-Verletzung bedient: "Das war ein Scheißtag!"
Rostock/Aue - "Das war ein Scheißtag!" Aues Trainer Jens Härtel (55) brachte es mit vier Worten auf den Punkt. Der Tag am Meer war schmerzhaft. 1:4 bei Hansa und Torjäger Marcel Bär (32) verloren. "Dass sich Marcel verletzt hat, ist schlimmer als die Niederlage", musste der 55-Jährige mit sich kämpfen. Kurz vorm Pausenpfiff musste der Torjäger vom FC Erzgebirge Aue runter. Achillessehnenriss - und das mit 32. Da könnte nicht nur die Saison vorbei sein.

Die Achillessehne ist die dickste und stärkste Sehne im Körper. Wenn die reißt, hört sich das an wie ein Peitschenhieb. Und diesen Knall hörten die neben Bär stehenden Spieler, denn die signalisierten alle sofort, dass da mehr passiert sein muss.
So eine Verletzung dauert ähnlich wie ein Kreuzbandriss ungefähr ein Jahr - und dann ist Bär schon 33. Es steht also die komplette Karriere auf dem Spiel.
Etwa zwei Monate nach dem Achillessehnenriss ist der Fuß wieder belastbar. Leichte Sportarten sollten frühestens drei bis sechs Monate nach dem Achillessehnenriss wieder ausgeübt werden.
Bis das Bein wieder voll belastbar ist, vergehen in der Regel noch einmal vier bis sechs Monate. Es ist also tragisch für Aue und erst recht für Bär.
Aue-Coach Härtel kritisiert den Rasen im Ostseestadion

"Das sieht nicht gut aus. Der Platz war schon schwierig. Er war mit ein Grund, weshalb er sich so schwer verletzt hat", kritisierte Härtel den Rasen im Ostseestadion.
Er ist nicht der erste Trainer in dieser Saison, der das machte. "Man hat gleich gesehen, das war die Achillessehne. Das sah vom ersten Moment an nicht gut aus. Das tut uns extrem weh."
Und damit muss Härtel froh sein, dass seine Mannschaft vor dem 1:4 in Rostock dreimal in Folge gewonnen und 40 Punkte auf dem Konto hat. Denn schon das Spiel am Sonntag daheim gegen Mannheim wird schwer. Neben Bär, der im Grunde nicht nur wegen seiner elf Saisontreffer nicht zu ersetzen ist, wird dann wohl auch noch Niko Vukancic (23) fehlen, der ebenfalls verletzt runter musste.
Mirnes Pepic (29, Knie) und Marvin Stefaniak (30, Kapselriss im Sprunggelenk) werden auch nur zuschauen können. Der Trainer ist in seiner bisherigen Amtszeit nicht verwöhnt worden, was das Personal angeht.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag