Aue-Coach Dotchev: "Wir haben eine Ergebniskrise!"
Aue - "Wir haben eine Ergebniskrise!", spricht Pavel Dotchev (59) aus, was sich nicht wegdiskutieren lässt. Sieht man vom Weiterkommen im Sachsenpokal gegen Siebtligist Annaberg ab, laufen die Veilchen momentan den Ergebnissen hinterher. 0:2 in Köln, 1:2 gegen Rostock und nun 0:3 in Mannheim: Der FC Erzgebirge muss in der Tabelle abreißen lassen.
Die Partie beim Waldhof stand von vornherein unter keinem guten Stern.
Torjäger und Topscorer Marcel Bär fehlte krankheitsbedingt und wurde vorne an allen Ecken und Enden vermisst. Ricky Bornschein konnte ihn nicht adäquat ersetzen. Wie auch?
"Mit Marcel hätten wir die ein oder andere Möglichkeit mehr gehabt. Ricky hat aber kein schlechtes Spiel gemacht. Wir haben ihn einfach nicht gut in Szene gesetzt", hielt Dotchev die Hände schützend über Bär-Backup Bornschein: "Wir hatten viel Dominanz, was Ballbesitz betraf, aber es nicht geschafft, Torgefahr auszustrahlen."
Die vielen Halbfeldflanken waren allesamt dankbare Bälle für Waldhofs Keeper Jan-Christoph Bartels.
"Wir hatten auch keine gute Boxbesetzung, haben zu kompliziert gespielt und nicht einmal aus der zweiten Reihe geschossen", ergänzte Dotchev die lange Mängelliste.
Coach sieht Mannschaft in Negativspirale
Die Gastgeber hielten es einfacher und hätten schon zur Pause weitaus höher führen können als nur 1:0 nach Terrence Boyds unnachahmlichen Kopfball.
Haut Mirnes Pepic eine Viertelstunde vor Schluss die bis dato beste und überhaupt einzige Auer Chance, die das Prädikat "Tormöglichkeit" verdient hatte, rein statt drüber, kommt man vielleicht mit einem blauen Auge davon.
Stattdessen gab's von Kelvin Arase und Kennedy Okpala zwei weitere Veilchen verpasst. Ein einfacher Ball über die Kette und ein Konter zogen Aue den Stecker.
"Der Gegner muss nicht viel machen, um ein Tor zu schießen", ärgerte sich Dotchev, der auch erkennen musste, dass viel Ballbesitz nur dann viel hilft, wenn man damit etwas anzufangen weiß.
"Was ich kritisieren kann, ist das letzte Drittel, wo wir keine Gefahr ausgestrahlt haben", so der 59-Jährige, der seine Mannschaft in einer Negativspirale sieht, aus der sie schleunigst hinausfinden muss.
Dotchev: "Ich muss die Mannschaft aufrichten, damit wir es am Dienstag gegen Cottbus besser machen. Ich bin absolut überzeugt, dieses Spiel trotz der drei Niederlagen zu gewinnen!"
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag